Durch den 1:0 (1:0)-Sieg führen die Schalker jetzt die Tabelle an und haben damit das Tor zur K.o.-Runde im kommenden Frühjahr weit aufgestoßen.
S04-Trainer Markus Weinzierl baute sein Team wegen der großen Personalprobleme notgedrungen auf mehreren Positionen um. Im Vergleich zum 1:1 im Bundesliga-Duell beim FC Augsburg standen sechs neue Kräfte in der Startformation. Neben Junior Caicara, der seit dem 0:1 zum Start in Frankfurt keine Rolle mehr spielte, schenkte der 41-Jährige auch Dennis Aogo, Benjamin Stambouli, Max Meyer, Franco Di Santo und Yevhen Konoplyanka von Beginn an das Vertrauen.
Konoplyanka, der bisher mit Licht und Schatten agierte, bedankte sich auf seine Weise. Nach elf Minuten zog der Ukrainer, der beim Verlesen der Mannschaftsaufstellung von Teilen des russischen Publikums ausgepfiffen wurde, aus 14 Metern ab und jagte den Ball zur Führung hinter Krasnodars Torwart Stanislav Kritsyuk ins Netz. 300 mitgereiste Schalke-Fans feierten das erste Pflichtspiel-Tor überhaupt im neuen Krasnodar-Tempel ausgelassen. Und „Kono“ schickte ein Küsschen und ein geformtes Herz in die Kamera.
Bereits vor dem Treffer hatten die Königsblauen deutlich gemacht, dass sie mit ihrem umgekrempelten Team ein ernstzunehmender Gegner sind. Max Meyer leitete mehrere gute Szenen ein, dazu beteilgte sich auch der starke Abdul Rahman Baba über die linke Außenbahn an Vorstößen und bildete mit dem agilen Konoplyanka ein starkes Gespann.
Die Hausherren benötigten eine lange Phase, um überhaupt in die Partie zu finden. Nach 23 Minuten musste Ralf Fährmann bei einem Schuss Odil Akhmedov erstmals eingreifen. Glück hatte Schalke kurz vor der Pause, als Vyacheslav Podberezkin abfeuerte, aber Benjamin Stambouli mit einer Grätsche dazwischenfunken konnte (44.). Nach dem Seitenwechsel erhöhte Krasnodar erheblich den Druck. Schalke konnte sich nur selten befreien und hatte mehrere heikle Szenen zu überstehen. Torwart Fährmann sorgte mit seinem verunglückten Abspiel, mit dem er Ari anschoss, für unnötige Hektik (51.).
Fährmann machte den Fauxpas aber in der Folgezeit gerade bei mehreren hohen Bällen, die er teils tollkühn aus der Gefahrenzone boxte, wieder wett. Und wenn es am Boden brenzlig wurde, gab es immer wieder Benjamin Stambouli und Matija Nastasic, die ihre Abwehrkräfte zum richtigen Zeitpunkt einsetzten. Markus Weinzierl reagierte in der Endphase, brachte mit Alessandro Schöpf und Klaas-Jan Huntelaar frische Offensivkräfte. Trotzdem gab es keine Chance auf das erlösende zweite Tor. Ralf Fährmanns Parade gegen den eingewechselten Ricardo Laborde (90.) rettete den Schalker Auswärtsdreier vor 33550 Zuschauern.