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Warum der Fall Sané nachdenklich stimmt

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Leroy Sane, Leroy Sane
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Leroy Sané will Schalke in diesem Sommer verlassen. Der Fall stimmt nachdenklich. Ein Kommentar.

Christian Heidel hielt den Schalke-Fans noch einen Strohhalm hin: Man läge mit dem Interessenten - es handelt sich dabei um Manchester City - bei der Ablöse noch weit auseinander, sagte Schalkes Sportvorstand am Dienstagabend. Und deshalb könne nicht die Rede davon sein, dass man ohne Leory Sané planen muss. Er besitzt auf Schalke ja auch noch einen Vertrag bis 2019.

Fans wissen allerdings nicht nur, was Verträge heutzutage wert sind, sondern auch solche Aussagen zu deuten. Eine Einigung wird in Kürze erfolgen, doch wenn Schalke den Guardiola-Klub noch etwas zappeln lässt, springt vielleicht ein bisschen mehr heraus. Bei einer Summe jenseits von 50 Millionen Euro wird sich schließlich auch kaum ein Königsblauer finden lassen, der sagen würde, dass es ein Fehler war, Sané ziehen zu lassen. Einen Spieler, der den Verein verlassen will, zu halten, macht wenig Sinn.

Nein, ein Sané-Verkauf löst keinen Aufschrei aus - auch nicht bei den so stolzen Schalke-Fans. Bei aller Sehnsucht nach Erfolg und Könnern in den eigenen Reihen, weiß man in und um Gelsenkirchen: Das ist das Schalker Geschäftsmodell. In der Knappenschmiede sollen die Stars von morgen ausgebildet werden, die dem Traditionsklub zunächst sportlich helfen. Zur rechten Zeit aber sollen die Vielversprechendsten verkauft werden, um die Konsolidierung des Klubs voranzutreiben.

Auch die Mondpreise, die im internationalen Fußball gezahlt werden, regen keinen mehr so richtig auf. Nicht nur in England wird mit dem Geld um sich geworfen, dort aber immer noch am heftigsten. Doch auch jeder Bundesligist ist ein Mitspieler in diesem Geschäft. Wem das nicht gefällt, der muss sich wohl oder übel einen neuen Lieblingsklub suchen - in der Regionalliga oder tiefer.

Bemerkenswert und auch bedenklich bleibt etwas anderes: Was geht eigentlich in Leroy Sané vor? Wie groß muss seine Angst sein, in Schalke mit Erwartungen überfrachtet zu werden? Aber sind diese in England geringer? Vor allem bei Manchester City, einem Klub, dessen Philosophie so einfach ist: Erfolg ist käuflich! Was passiert, wenn er dort unter die Räder kommt? Bei der extremen Konkurrenz wäre dies nicht ganz verwunderlich. Ist dieser Schritt für den 20-Jährigen tatsächlich der richtige oder kommt er nicht drei oder gar fünf Jahre zu früh? Können sein Berater und sein familiäres Umfeld, auch wenn es schiefgeht, noch sagen, dass man immer im Sinne des Jungen entschieden hat?

Der Fall Sané stimmt nachdenklich. Und Spieler wie Benedikt Höwedes faszinieren die Schalke-Fans nicht weniger als Künstler wie Sané. Irgendwie anders zwar, dafür aber auch länger.

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