Der neue Manager Christian Heidel wird bei den Schalker Spielen künftig mit auf der Bank sitzen. Er unterscheidet sich damit von seinem Vorgänger Horst Heldt, der einen Platz auf der Tribüne bevorzugt hatte, weil man von oben mehr Übersicht auf das Spielfeld hat. Heidel hingegen will näher dran sein - als Sheriff für die Stimmung auf der Bank. „Mir ist es extrem wichtig, dass ich ein Gefühl für die Stimmung bekomme”, erklärt Heidel - und das würde man am Spielfeldrand eher gewinnen. Der 52-Jährige will vor allem spüren, wie die Atmosphäre unter den Ersatzspielern und Betreuern ist, ob alle an einem Strang ziehen und ihre persönlichen Interessen dem Erfolg der Mannschaft unterordnen. Der Eindruck am Spielfeldrand sei ein Gradmesser dafür: „Da unten kriege ich mit, ob sich alle freuen, wenn wir ein Tor schießen - oder ob zwei nicht so sehr mitgehen, weil sie gerade nicht auf dem Platz sind.” Mit beleidigten Ersatzspielern will er danach das Gespräch führen, ohne sie gleich in den Senkel zu stellen.
Wie Rudi Assauer und Andreas Müller
Auf Schalke hatten in der Vergangenheit auch schon Rudi Assauer und Andreas Müller als Manager auf der Bank gesessen - sie demonstrierten damit auch ihre Nähe zu den jeweiligen Trainern. Darum geht es Heidel allerdings nicht. Deswegen wird er, wie schon bisher bei Mainz 05, auch nicht direkt neben dem Trainer sitzen, sondern mehr im Hintergrund. Er möchte nicht, dass der Eindruck aufkommt, er würde dem Trainer in die Taktik oder in die Auswechslungen hereinreden. „Ich sitze auf dem Platz, der am entferntesten vom Trainer ist”, erklärt Heidel - also wahrscheinlich ganz weit außen und nicht direkt im Blickfeld der Kameras.
Ob er sich dort bei der Stimmung in der Arena zurückhalten kann, weiß Schalkes neuer Sportchef allerdings wohl selbst noch nicht. „Ich bin alles andere als unemotional”, lacht der gebürtige Mainzer. Nur zur Erinnerung: Rudi Assauer war früher manchmal sogar mit brennender Zigarre aufs Spielfeld geeilt...