Vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass Glowacz der SG Wattenscheid erhalten bleibt. Trotz zahlreicher Angebote hat sich der 28-Jährige für einen Verbleib in der Lohrheide entschieden. Wir haben mit dem Top-Scorer über Wattenscheid, seine Gründe für die Vertragsverlängerung und das anstehende Pokalfinale gegen Ahlen gesprochen.
Manuel Glowacz, Sie musste gegen eine Mannschaft spielen, die mitten im Abstiegskampf stand. Wie schwer ist so etwas, wenn es für einen selbst um nichts mehr geht? Das ist natürlich eine schwierige Situation, aber ich denke, dass wir uns gut verkauft haben. Es ist zum Schluss natürlich ärgerlich, noch den Ausgleich zu kassieren. Aber Rödinghausen wollte es extrem, hat noch einmal alles nach vorne geschmissen, da fehlten bei uns in den letzten zehn Minuten vielleicht etwas die Kraft und der letzte Wille, dagegen zu halten. Man kann uns aber keinen Vorwurf machen, dass wir nur auf Sparflamme gespielt haben. Schade ist es für die Jungs, die uns verlassen. Die wollten sich unbedingt mit einem Sieg verabschieden.
Was nehmen Sie aus dem Unentschieden mit nach Ahlen? Das wird ein ganz anderes Spiel. Wir haben jetzt zwei Tage frei, werden noch einmal unsere Kräfte sammeln und mit einer anderen Einstellung in das Spiel gehen. Denn da geht es natürlich um die Wurst, für den Verein und für uns als Mannschaft. Danach ist Sommerpause, da können wir uns ausruhen. Aber vorher wird noch einmal alles gegeben.
Die Regionalliga-Saison ist beendet. Ihr belegt in der Endabrechnung einen achten Platz, wie zufrieden sind Sie damit? Hätte man uns vor der Saison gesagt, dass wir Achter werden und nie etwas mit dem Abstieg zu tun haben werden, dann hätten wir das alle direkt unterschrieben. Klar haben wir zum Schluss ein paar Plätze verloren, das liegt aber auch daran, dass immer die Gleichen spielen mussten. Das hat uns viel Kraft gekostet. Es ist dann schwer, in allen Spielen bei 100 Prozent zu sein. Trotzdem war es eine super Saison, auf die wir alle stolz sind.
Sie haben eine starke Saison gespielt, da gibt es auch immer Interesse von anderen Vereinen. Trotzdem haben Sie ihren Vertrag in Wattenscheid verlängert. Was waren Ihre Gründe für einen Verbleib? Ich bin jetzt 28 Jahre alt, habe das gründlich mit meiner Familie durchgesprochen. Ich wollte jetzt nicht mehr wegziehen, oder irgendwo drei Tage schlafen und dann wieder nach Köln pendeln. Für mich war klar, dass ich mit meiner Familie in Köln wohnen bleibe und Wattenscheid hat sich sehr um mich bemüht. Ich habe mich hier immer wohlgefühlt, habe 27 Torbeteiligungen in dieser Saison, das ist einfach unglaublich. Ich bin einfach froh, dass ich der Mannschaft in diesem Maße helfen konnte."
Mit Burak Kaplan ist gegen Rödinghausen ein wichtiger Spieler wiedergekommen, der zuletzt lange verletzt gewesen ist. Nico Buckmaier hat seinen Vertrag ebenfalls verlängert. Ist diese Offensive mit Ihnen in der nächsten Spielzeit das Herzstück der Wattenscheider? Das ist eine Sache, die die Verantwortlichen entscheiden müssen. Klar haben wir in der Offensive, auch mit Berkant Canbulut der die gesamte Rückrunde gesperrt war, schon großes Potenzial. Natürlich verlassen uns ein paar Spieler, da müssen jetzt Neue kommen, die mindestens die gleiche Qualität haben, sonst wird es in der nächsten Saison auch schwer. Ich bin aber davon überzeugt, dass der Trainer und der Verein das hinbekommen. Wichtig ist, dass wir dann in der Vorbereitung wieder ein Team werden, denn das war unsere Stärke. Es gab nicht nur einen Kaya, einen Kaplan oder einen Glowacz, es war die ganze Mannschaft, die super gespielt hat. Das muss nächste Saison genau so werden.