Nachdem den 21-Jährigen in den letzten Jahren noch zahlreiche Verletzungen bremsten und ein sechsmonatiges Intermezzo in der Türkei bei Zweitligist Altinordu Izmir ebenfalls nicht von Erfolg gekrönt war, steht der gebürtige Krefelder seit Januar in Wattenscheid unter Vertrag. Dort hat er sich unter Trainer Farat Toku schnell zum Stammspieler gemausert und ist auf der Position des linken Verteidigers nicht mehr wegzudenken.
"Ich war total unglücklich", erinnert sich Kacinoglu an die Hinserie der Saison 2014/2015, als er in der Türkei war. Dennoch verbucht der ehemalige deutsche Juniorennationalspieler, der mit der U17 bei der WM 2011 in Mexiko Dritter wurde, das halbe Jahr als wichtige Erfahrung: "Sportlich gesehen nehme ich das gerne mit, auch wenn ich nicht die Chancen bekommen habe, die ich mir erwünscht habe. Ich war weg von der Familie und das war ein Reifeprozess."
In Wattenscheid hat der Außenverteidiger seine Chance bekommen - und eindrucksvoll genutzt. Zusammen mit Christopher Braun auf der Gegenseite dürfte die SGW eines der offensivstärksten Außenverteidigerduos der Liga haben. Der Drang nach vorne zeigt sich auch darin, dass Kacinoglu schon zwei Saisontore erzielt hat. In allen Saisonspielen kam er zum Einsatz, seit dem vierten Spieltag immer über 90 Minuten.
"Ich bin froh, dass ich hier die Chance bekommen habe, mich zu beweisen und zu zeigen - hey, ich lebe noch", ist Kacinoglu seinem Trainer dankbar, dass er ihm das Vertrauen schenkt. "Die letzten Jahre waren nicht einfach für mich, auch schon in Köln mit den Verletzungen." Beim FC gehörte er nach guten Leistungen in der Reserve auch häufiger dem Zweitligakader an - kam aber nie zum Einsatz. Auch weil ihn zunächst ein Kreuzbandriss und eine Saison später ein Syndesmosebandriss stoppte. "Es ist jetzt einfach wichtig für mich, dass ich spiele und fit bleibe. Dann hoffe ich, dass ich mal wieder da sein werde, wo ich vor ein paar Jahren schon war", hofft Kacinoglu, dass der Zug in den Profibereich für ihn noch nicht abgefahren ist.