Hamm - Rhynern

Schwere Kopfverletzung überschattet Derby

Die Mannschaft von Oliver Gottwald siegte durch den Treffer von Damir Kurtovic mit 1:0. Die Westfalia verpasste es damit vier Tage nach dem 2:1-Sieg über Rot Weiss Ahlen, zumindest vorübergehend an den Wersestädtern vorbei zu ziehen. Hingegen konnte sich die Hammer SV, mit dem ersten Heimsieg gegen den Stadtrivalen überhaupt, weiter aus der Abstiegszone befreien.

Die Szene des Tages war aber nicht der Treffer in der 10. Minute, sondern der schlimme Unfall von Rhynerns Thanh-Tan Tran, der in der 60. Minute nach einem Zusammenstoß mit Hamms Innenverteidiger Miguel Dotor-Ledo verletzt ausgewechselt werden musste. Den Angreifer hatte es so schlimm getroffen, dass ein Notarzt gerufen und der 26-Jährige mit einer Halskrause und einem Kopfverband ins Krankenhaus eingeliefert werden musste. Rhynerns Trainer Björn Mehnert hatte unmittelbar nach dem Spiel noch keine genaue Info, wie es um den gebürtigen Vietnamesen stand. Dotor-Ledo konnte das Spiel mit einem Kopfverband zu Ende spielen.

„Es ist natürlich eine extrem bittere Niederlage. Wir hätten unseren Fans gerne den Derbysieg geschenkt. Trotz der Niederlage sind wir weiterhin die Nummer eins in Hamm und stehen zurecht oben“, sagte Rhynerns Michael Wiese nach dem Spiel. Und Mannschaftskollege Dustin Wurst ärgerte sich beim Blick auf die Tabelle noch mehr: „Mit Blick auf die anderen Ergebnisse ist es noch bitterer. Wir haben hier definitiv Punkte gelassen. Angesichts unserer Chancen wäre ein Unentschieden gerecht gewesen.“

Wesentlich besser war natürlich die Stimmung bei den Gastgebern, die sich mit dem Derbysieg zunächst aus dem Gröbsten befreit haben. „Es ist ein schönes Gefühl. Rhynern steht ja nicht umsonst da oben in der Tabelle. Wir wussten, dass es ein schweres Spiel wird. Wir waren zu 100 Prozent motiviert. Schon in den letzten Wochen haben wir gut gespielt, obwohl gegen Erkenschwick unglücklich verloren haben“, bilanzierte Hamms Kapitän Faysel Khmiri.

Hitzige Atmosphäre überträgt sich auf den Platz

Den Grund für den knappen, in Summe aber nicht unverdienten Erfolg hatte er schnell ausgemacht: „Ausschlaggebend war unsere kämpferische Einstellung. Von Beginn an hat man gemerkt, dass wir den Sieg unbedingt wollten.“

Auf die stattliche Kulisse in der EVORA-Arena angesprochen, bekam auch der Mittelfelfdspieler leuchtende Augen: „Man hat gesehen, dass das mehr als ein Spiel war.“ Schließlich habe sich die hitzige Atmosphäre auch auf die Spieler übertragen. „Die Sprüche, die auf dem Platz gefallen sind, waren schon nicht ohne“, gab er zwinkernd zu.