Zuletzt ging es für den Japaner aber bergab. Und wie Manager Horst Heldt gegenüber RevierSport unter der Woche erklärt hatte, hat das weniger etwas mit der Wertschätzung des Trainers als mit Verletzungsproblemen zu tun. "Er hat schon seit letztem Sommer Probleme mit der Patellasehne, die vor ein paar Wochen wieder aufgetreten sind. Das ist eine unangenehme Verletzung, aufgrund der Uschi aktuell nicht das komplette Trainingsprogramm absolvieren kann", hatte der Manager erläutert.
Diese Geschichte droht jetzt aber zu einer dickeren "Akte Uchida" mit internationalen Verwicklungen zu werden. Ähnlich wie der FC Bayern wegen einer Verletzung von Arjen Robben mal mit dem niederländischen Verband aneinander geraten war, herrschen nun Meinungsverschiedenheiten zwischen der JFA (Japan Football Association) und S04.
"Wir versuchen eine Operation zu verhindern"
Horst Heldt
"Wir sind überzeugt, dass es sinnvoll ist, Uchida konservativ zu behandeln. Ende März war er aber bei der Nationalmannschaft. Dort ist er zum Einsatz gekommen, was nicht gut gewesen ist. Nun kam die Empfehlung einer Operation. Wir versuchen, das zu verhindern", verriet Heldt.
Es ist dabei nicht das erste Mal, dass Tokio und Gelsenkirchen unterschiedlicher Auffassung darüber sind, was das Beste für den 74-fachen Nationalspieler ist. Im Frühjahr 2014 hatte sich Uchida einen Muskelfaserriss zugezogen. Der 27-Jährige ließ sich daraufhin seiner Heimat behandeln. Seinerzeit war es aber genau umgekehrt gewesen: Schalke hatte für eine Operation plädiert, die Japaner waren dagegen. Uchida hörte auf die japanischen Ärzte, seine Genesung verzögerte sich. So bestritt er im Anschluss kein Bundesligaspiel mehr - fuhr später aber trotzdem zur WM nach Brasilien. Aus Schalker Sicht ebenfalls ein Fehler.
Auslöffeln muss die Suppe nun allerdings der Verein. "Uschi", der vor allem bei den japanischen Fans ungeheuer populär ist, droht erneut unters Messer zu müssen. Auskurieren kann er die Verletzung nur, wenn er sich eine längere Pause gönnt. Im Saison-Endspurt eine Schwächung für Schalke. Vor allem seitdem Jefferson Farfan, sein Partner auf der rechten Flanke, wieder fit ist. Mit dem Peruaner zusammen hatte der Außenverteidiger im 4-2-3-1-System seit Jahren ein kongeniales Duo abgegeben.
Di Matteo stärkt "Uschi" den Rücken
Trainer Roberto Di Matteo bleibt nur, abzuwarten wie es seinem Schützling geht und ihm moralisch den Rücken zu stärken. "Er ist ein sehr wichtiger, ein guter Spieler. Ich hoffe, dass er so schnell wie möglich wieder in Topform kommt", erklärte der Italiener. So schlecht, dass er im Moment gar kein Thema für einen Einsatz wäre, geht es Uchida ja auch gar nicht. Di Matteo: "In dieser Woche hat er sich wieder besser gefühlt."