Pleite in Ratingen

Baumberg droht der Abstieg

Erst sieben Minuten vor dem Ende der Partie musste Martin Klafflsberger im Tor der Sportfreunde Baumberg hinter sich greifen. Es war das einzige Mal in den 90 Minuten. Die leeren Hände, mit denen die Gäste am Ende da standen, belegen aber auch, dass seine Vorderleute wieder einmal nicht selbst getroffen haben. "Die letzten Spiele waren noch ganz okay, dieses Mal kam viel zu wenig von uns", stellte der Keeper ernüchternd fest.

So blieben die Zähler dank dem knappen 1:0-Sieg in Ratingen, 04/19 durfte sich bei Joker Nabil Jaouadi bedanken, der die Kaltschnäuzigkeit besaß und einlochte. "Unsere spielerische Qualität war dieses Mal nicht so gut. Es war extrem schwere Kost", schnaufte Peter Radojewski nach dem Schlusspfiff erst einmal tief durch. Der Coach der Gastgeber, der unter der Woche erst für ein weiteres Jahr am Stadionring unterschrieben hat, sah trotz des Sieges einige Unzulänglichkeiten. "Unsere Fehlerquote war viel zu hoch. Dennoch haben wir jetzt aus drei Spielen innerhalb einer Woche sieben Punkte geholt. Es ist also Jammern auf hohem Niveau", so Radojewski weiter.

Für Salah El Halimi war es trotz des erst späten Gegentreffers eine glasklare Angelegenheit. "Das Spiel hätte keinen anderen Ausgang haben können. Da gibt es keine zwei Meinungen. Kaum einer meiner Jungs hat Normalform erreicht", war der Gästetrainer bedient. Ein Blick auf die Tabelle verrät: die Sportfreunde müssen schon eine unglaubliche Siegesserie hinlegen, wenn der Abstieg in die Landesliga noch verhindert werden soll. "Wir haben in den letzten Wochen viel gearbeitet - ohne Erfolg. Jetzt sind wir platt und kaputt", so El Halimi weiter.

Der Trainerwechsel im Winter, als Marc Schweiger erst kurz vor dem Rückrundenstart entlassen wurde, zeigt bislang keinerlei Wirkung. Viel mehr waren es an diesem Nachmittag die Ratinger, die eine Vielzahl an Möglichkeiten ungenutzt ließen. So scheiterte alleine Ali Can Ilbay mehrfach am überragenden Klafflsberger (33., 54.), Orhan Dombayci traf in Durchgang eins die Querlatte (31.). Der späte Treffer war die Belohnung für die sich nie aufgebenden Hausherren, die ihre Partie auch dieses Mal vor 130 Zuschauern im KERAMAG Sportpark auf Kunstrasen austragen mussten.