Es ist fast wie beim Christkind: Alle warten auf Matija Nastasic. Doch ob der erklärte Wunschspieler von Trainer Roberto Di Matteo tatsächlich kommt, ist immer noch unklar.
Der Wasserstand am Persischen Golf war im Prinzip der gleiche wie der zuhause an der Emscher. Es sei „nicht ausgeschlossen“, dass der Verteidiger womöglich schon in Katar zum Team stoßen wird, sagte S04-Manager Horst Heldt am Mittwoch gegenüber den RuhrNachrichten.
In Englischen Medien wie Guardian oder Daily Mail wird bereits berichtet, dass Schalke im Poker um den Verteidiger von Manchester City das Rennen gemacht hat.
Auf ein Leihgeschäft wollen sich die Briten aber offenbar nicht einlassen, die „Skyblues“ würden den 21-jährigen Serben viel lieber verkaufen als nur verleihen. Angeblich 13 Millionen Euro stehen als Ablösesumme im Raum – was wiederum den „Knappen“ zu teuer sein dürfte.
Tauschgeschäft mit Draxler ist vom Tisch
Einem eventuellen Tauschgeschäft mit Julian Draxler hatte Aufsichtsrats-Chef Clemens Tönnies kürzlich einen Riegel vorgeschoben: „Wir denken überhaupt nicht darüber nach“, meinte der Schalke-Boss nachdem in englischen Medien berichtet worden war, Manchester hätte ein Auge auf Draxler geworfen. Die festgeschriebenen 45,5 Millionen Euro für den aktuell noch verletzten Nationalspieler (Sehnenriss) sind offensichtlich auch den steinreichen Briten zu viel.
Was aber passiert, wenn der Wechsel von Nastasic nicht zustande kommt? Auch dann wird sich beim Personal der Blau-Weißen etwas tun, so viel scheint sicher. Di Matteo besitzt den Anspruch, so schnell wie möglich die eigenen Vorstellungen zu realisieren – und er hat auch die natürliche Autorität, das durchzusetzen.
Ohne einen einzigen „eigenen“ Spieler in die Rückrunde zu gehen, wäre fast schon ein Eingeständnis von Schwäche – zumindest aber keine Duftmarke. Solche will und muss Di Matteo als Trainer, der die Champions League gewonnen hat, aber definitiv setzen.
Huntelaar hat schon Tipps gegeben
Vielleicht entpuppt sich ein Tipp von Klaas-Jan Huntelaar ja am Ende noch als der perfekte Plan B. Kurz vor Weihnachten verlängerte der Torjäger seinen Vertrag bis 2017, die Bedingungen, an die er seine Zusage knüpfte, wollte er aber nicht verheimlichen. „Ich will hier etwas Schönes erreichen, Titel gewinnen. Da ist es immer gut, wenn jedes halbe Jahr ein oder zwei gute Spieler kommen“, sagte der „Hunter“ nach dem 0:0 gegen den HSV zum Jahresabschluss.
In den kurzen Weihnachtsferien wurde Hunterlaar dann noch etwas konkreter. „Ich habe Horst Heldt mehrere niederländische Spieler genannt, deren Verträge am Saisonende auslaufen und von denen ich sicher weiß, dass sie hierher passen und uns verstärken würden“, verriet er dem niederländischen Webportal heldenonline.nl.
Wenig später hatten Schalke-Fans in den einschlägigen Foren eine längere Liste mit Fußballern zusammengestellt, auf die die genannten Kriterien zutreffen. Sie reicht von Ibraim Affelay und Orlando Engelaar – beide sind auf Schalke breits gescheiert – über Dirk Kyut bis zu Rafael van der Vaart.
Ron Vlaar fällt mit Knieverletzung aus
Aussichtsreichster Kandidat hätte wohl Ron Vlaar von Aston Villa sein können. Der 29 Jahre alte Innenverteidiger, der eine starke Weltmeisterschaft spielte, kam aufgrund von zwei kleineren Wadenverletzungen auf „nur“ zwölf Einsätze für den Traditionsverein aus Birmingham. An seinem Nimbus ändert das wenig: Vlaar ist Villa-Kapitän, könnte also auch in der Schalker Mannschaft eine Führungsrolle übernehmen. Das von Di Matteo bevorzugte 3-5-2-System hat er in der „Elftal“ (33 Länderspiele, 1 Tor) ohnehin verinnerlicht. „Es ist offensichtlich, dass für Ron jetzt der Moment gekommen ist, einen guten, großen Schritt in seiner Karriere zu machen“, hatte sein Agent Arnold Oosterveer im Spätherbst zudem gesagt.
Am Donnerstag gab es dann aber Neuigkeiten von der Insel: Der Abwehr-Spezialist hat sich am Knie verletzt und wird wohl sechs Wochen lang ausfallen.
Die Suche nach Verstärkungen geht also wohl weiter. An einem Veto des Aufsichtsratsvorsitzenden wird es kaum scheitern, wenn sich Di Matteo nun den ersten Wunsch erfüllen will. Hatte Tönnies doch angekündigt, den Personal-Etat langfristig von 78 auf 100 Millionen Euro erhöhen zu wollen.