Ein Kommentar
Der wahrscheinlich am häufigsten formulierte gute Vorsatz fürs neue Jahr? Endlich abnehmen, na klar! Auch Schalke täte eine kleine Schlankheitskur ganz gut, denn der Kader der Gelsenkirchener hat durchaus ein paar Pfunde zu viel auf den Hüften. Das wurde am heutigen Dienstag, als sich die Königsblauen ins Trainingslager nach Doha (Katar) aufmachten, mal wieder deutlich: Ganze acht Spieler konnten oder sollten nicht mitreisen. Was aber noch lange nicht heißt, dass S04 in der Wüste nur mit einem Rumpfkader arbeiten kann: Nicht weniger als 25 Kicker hat Trainer Roberto Di Matteo für die elf Tage unter seinen Fittichen, darunter auch fünf Jungs aus der Knappenschmiede (Axel Borgmann und Lance Mickels aus der U23 sowie Maurice Multhaup, Thilo Kehrer und Felix Platte aus der U19).
Auswahl ist dank der hervorragenden Nachwuchsarbeit auf Schalke seit einigen Jahren also genug - und zu betonen, wie groß die Klasse der selbst ausgebildeten Spieler ist, hieße Eulen nach Athen zu tragen. Deshalb tut Schalke gut daran, mittelmäßige Spieler sukzessive auszusortieren und bei der Kaderplanung mehr die Qualität denn die Quantität in den Fokus zu rücken.
Christian Clemens wird dabei sicher nicht in den berühmt-berüchtigten Listen mit den "größten Schalker Transferflops aller Zeiten" auftauchen, die Erwartungen erfüllen beziehungsweise wirklich weiterhelfen konnte er aber nicht. Sollte Mainz nach Ende der Leihe 2016 die vereinbarte Kaufoption ziehen, wird der ein oder andere schon überlegen müssen: "Clemens? Ach ja, der..."
Bloß kein Rückfall in die Magathschen Verhältnisse
Wenn Di Matteo und Manager Horst Heldt Augenmaß walten lassen, sind Transfers wie der erhoffte Nastasic-Deal auf der anderen Seite überhaupt kein Problem. Bloß eines will kein S04-Fan: Ein Rückfall in die unter Magath herrschenden Verhältnisse.
Denn auch beim Personal gilt nunmal das vorherrschende Schönheitsideal: schlank ist sexy! Und um im Bild zu bleiben: Beim einem "gewichtsreduzierten" Kader geht es weniger um den optischen, als um den gesundheitlichen, sprich finanziellen Aspekt.