Vorstand und Aufsichtsrat der SG Wattenscheid 09 haben auf ihrer dreieinhalbstündigen Sitzung am Mittwochabend beschlossen, den finanziellen Engpass des Vereins erneut mit privatem Kapital auszugleichen. Dies teilte der Aufsichtsratsvorsitzende Thorsten Heckendorf gestern auf WAZ-Anfrage mit.
Laut Heckendorf habe der 09-Vorsitzende Christoph Jacob dabei „den größten Batzen“ übernommen – mit einer Bürgschaft und einem Barbetrag. Von eben diesem Geld sollen noch in dieser Woche die ausstehenden Jugendtrainer-Gehälter des Monats September überwiesen werden, so Heckendorf, der noch einmal bekräftigte: Von einer Insolvenz sei man weit entfernt.
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Entstanden war der Engpass, weil ein Sponsor seine Gelder des ersten Quartals im laufenden Geschäftsjahr (ab 1. Juli) noch nicht überwiesen hat. Außerdem habe man für die aktuelle Regionalliga-Spielzeit nicht mit einem derart schwachen Zuschauerzuspruch kalkuliert, erklärte Heckendorf. Die Partie gegen die Düsseldorfer U 23 etwa sahen sich nur 387 Menschen an.
Wirbel bei Galatasaray: "Das ist einfach Pech"
Auch die Kooperation mit Galatasaray Istanbul war Thema am Mittwochabend. Die jüngste Entwicklung dort – Präsident Ünal Aysal und das Wattenscheider Aufsichtsratsmitglied Kemal Erimtan waren in der Türkei zurückgetreten – sei in dieser Form schlicht nicht zu erwarten gewesen, bedauerte Heckendorf: „Das ist einfach Pech.“
Christoph Jacob und Aufsichtsratsmitglied Reinhard Mokanski werden Anfang Dezember für einen Antrittsbesuch beim aktuellen Interimspräsidenten von Galatasaray in die Türkei reisen. Thorsten Heckendorf: „Und dann werden wir auch wieder einen adäquaten Partner haben.“ Im April finden in Istanbul dann die Wahlen für die führenden Gremien statt.