Schalke im November - eine einzige Tristesse. Klar stirbt die Hoffnung zuletzt. Im letzten Jahr war es ähnlich, danach folgte die beste Rückserie der Bundesliga-Geschichte. Vor zwei Jahren schien zu diesem Zeitpunkt auch schon alles in den Sand gesetzt. Unter Keller berappelten sie sich noch einigermaßen.
Doch Tabellen und Ergebnisse sind nicht alles. Das Spiel der Schalker Mannschaft ist seit zwei Jahren, auch wenn immer mal wieder ein Sieg heraussprang, schlicht und einfach unerträglich. Während andere Teams sich weiterentwickeln, auch mit viel weniger finanziellem Aufwand zumindest bemüht sind, attraktiven Fußball zu bieten, versucht Schalke mit nervendem Ergebnisfußball ohne Esprit und Kreativität über die Runden zu kommen. Dazu gesellt sich ein Tsunami an Muskelverletzungen, was auch nicht mehr normal sein kann.
Mag es aus Sicht der Verantwortlichen verständlich sein, wenn versucht wird, über alles den Mantel des Schweigens bzw. Verständnisses zu legen, sollte das zahlende Fußvolk auf Schalke schon etwas kritischer sein. Klar sind da die vielen Jungs um die 20 und/oder aus der Knappenschmiede, denen man Sympathie und Geduld entgegenbringen sollte. Doch die sind nur noch in der Minderheit. Auf dem Platz stehen derzeit überwiegend maßlos überbezahlte Söldner, für die das Beste an Schalke die Autobahn nach Düsseldorf ist.
Sie haben es einfach nicht verdient, nach so einer Unverschämtheit wie dem Auftritt in Freiburg auch noch gefeiert zu werden. Sorry, aber einer dringend benötigten Aufarbeitung aller Missstände steht diese Nibelungentreue wirklich nur im Weg.