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Wattenscheid 09
Grabesstimmung an der Lohrheide

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Wattenscheid 09: Grabesstimmung an der Lohrheide
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Ein paar Verbitterte brüllten noch: "Wir haben die Schnauze voll!" Dann gingen aber auch schon die Lichter aus.

Aus Wut wird allmählich völlige Resignation, denn an der Lohrheide herrscht Grabesstimmung. Einigen der offiziell 380 Zuschauer hatte die Mannschaft vor der Partie noch Fanschals zugeworfen, wohl um zu kitten, was kaum noch zu kitten scheint. Denn mit der 0:1 (0:0)-Niederlage gegen Verl scheint sich Wattenscheid schon fast in die Bedeutungslosigkeit zu verabschieden.


Mitleidsvolle Aufmunterungsversuche unternahmen die Sieger noch. Marco Kaminski nahm das Wattenscheider Team in Schutz ("Die Mannschaft kann für die Situation am wenigsten"), SCV-Coach und Ex-09-Stürmer Andreas Golombek den Trainer und den ganzen Verein. "Es sind nur vier Punkte, aber wir haben gegen sehr viel schlechtere Mannschaften gespielt. Ich drücke dem Kollegen die Daumen, dass er er da unten rauskommt."


Christoph Klöpper kommt aber nicht da unten raus. Selbst ein Sieg in Siegen (Sonntag, 14 Uhr, Leimbachstadion) wäre kein wirklicher Befreiungsschlag, allenfalls ein erstes Erfolgserlebnis, ein Lichtstreif am Horizont. Weil Wattenscheid gegen Verl nie für einen Sieg in Frage kam - zumindest nachdem der unglücklich agierende Ridvan Avci eine gute Chance kläglich vergeben hatte (8.) - wäre ein Remis ja noch ein akzeptables Ergebnis gewesen. Doch als der Unparteiische Philip Holzenkämpfer in der Nachspielzeit einen mehr als zweifelhaften Strafstoß pfiff, nahm 09 das Geschenk nicht an: Lucas Oppermann schoss schwach, Sebastian Lange parierte locker. Wenigstens fair, mag der Zyniker oder Verl-Fan sagen. Klöpper aber konnte es kaum glauben: "Wenn man im Spiel keinen Druck aufbauen kann, dann aber solch eine Situation bekommt, dann muss man es unentschieden gestalten."

Der SGW-Coach verweist zurecht darauf, dass sein Aufgebot gegen die ebenfalls verunsicherten Ostwestfalen nicht das beste war. Burak Kaplan und Eren Taskin fehlten gesperrt, Stefan Grummel krank. Necirwan Mohammad und Nino Saka sind noch nicht wieder im Vollbesitz ihrer Kräfte. Das alles klingt angesichts der sich nun wieder zuspitzenden Krise (Klöpper: "Wir sind wieder da, wo wir vor Rödinghausen waren"), aber eher nach Ausrede, denn nach Erklärung. Trotzdem: Klöpper will "intensiv mental arbeiten", setzt sich selbst unter Druck, das Kellerduell am Sonntag unbedingt gewinnen zu müssen. So weit, dass auch er keinen Sinn mehr sieht, ist es noch nicht.

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