Dienstagmorgen im Outlook-Postfach, hrs.de hat den Deal des Tages gemailt: „Einzigartiger Aufenthalt in Berlin“. "Schöne Scheiße", werden Jens Keller und seine Spieler denken, wenn sie auch im Verteiler des Hotelportals sind.
Das Pokalfinale 2015 in der Hauptstadt wird am 30. Mai ja nun ohne den FC Schalke auskommen müssen und ob sich die Königsblauen am Montagabend in Dresden wirklich geschont haben, weil sie keine Lust haben, nächstes Jahr zweimal hintereinander am Wochenende nach Berlin zu reisen, möchte ich mal bezweifeln. Wer nach der Pointe sucht: Eine Woche nach dem Cupfinale findet am 6. Juni auch das Endspiel um die Champions League im Olympiastadion statt...
Dann schießt die nächste Nachricht in den Posteingang: „Payback e-Coupons, jetzt noch schnell Punkte einlösen“. Ja, bitte, in Hannover, sonst wird es ungemütlich auf Schalke. Eine weitere Mail mit unbekanntem Absender kündigt verheißungsvoll an: „Unser System zeigt an, dass Sie sich unter den Gewinnern befinden.“ 100 Freispiele sind drin, wenn man mitmacht. Ich habe mir nicht den Spaß erlaubt, das Angebot an einen Empfänger mit dem Account @schalke04.de und dem Hinweis weiter zu leiten, am 28. oder 29. Oktober wäre ja Zeit dafür. Kleiner Tipp: Dann wird die zweite Pokalrunde ausgetragen.
Vielleicht ist so eine Pleite zum Start in die Pflichtspiel-Saison mit etwas Humor eher zu ertragen, beim Training haben die Spieler auf jeden Fall schon wieder gelacht.
Vielleicht kann aber Jens Keller auch einfach kein Pokal
Vielleicht kann aber Jens Keller auch einfach kein Pokal. Das erste Spiel nach seiner Amtsübernahme im Dezember 2012 war schließlich eine üble Cupniederlage gegen Mainz 05. Ein Jahr schaffte es der Coach mit seiner Mannschaft zwar immerhin erneut ins Achtelfinale, aber als mit Hoffenheim der erste schwere Gegner anstand, war wieder in der Arena Schluss. Keller kann allerdings Rückrunde, das hat er zweimal hintereinander bewiesen.
Für alle Schalker, die den 43-Jährigen also lieber heute als morgen durch Thomas Tuchel ersetzt haben möchten: Ein bisschen Geduld wäre nicht verkehrt – und die nächste Mail landet im Spamordner.