Wattenscheid 09

Stammelf nimmt allmählich Formen an

RevierSport hat die Optionen für die einzelnen Mannschaftsteile unter die Lupe genommen und eine Prognose gewagt.

Tor Beide Torhüter haben in der Vorbereitung ordentlich Eigenwerbung betrieben. In Hönnepel-Niedermörmter punktete Benjamin Carpentier mit tollen Reflexen, wurde für seine aktive Spielweise aber mit Gegentor per Heber bestraft. Gegen Duisburg musste Tim Boss zwar zweimal hinter sich greifen, entschärfte dafür aber einen Elfmeter. "Wir sind da gut aufgestellt", sagte Trainer Christoph Klöpper und kündigte für die nächsten Tage eine Entscheidung an. Nach der Partie am Samstag in Saarbrücken will er sich nach einem Gespräch mit beiden Keepern und Torwarttrainer Manfred Gloger beraten und eine Nummer eins.

Abwehr Drei von vier Plätzen in der Kette sind mehr oder weniger vergeben. In der Zentrale genießen Felix Clever und Adrian Schneider das Vertrauen von Klöpper. Nur bei schwacher Form oder Verletzungen dieses Duos darf sich beispielsweise Maurice Haar größere Chancen ausrechnen, in die Mannschaft zu rutschen. Necirwan Mohamad, bisher Gastspieler, könnte als "Backup" fungieren.

Seit der Verpflichtung von Sascha Tobor ist die Rechtsverteidiger-Position auch hervorragend besetzt. Vor allem die Schnelligkeit des ehemaligen Gladbachers begeistert den Chefcoach. Bleibt die Frage, wer die linke Flanke beackern darf. Sollte sich ein Transfer von Roberto Guirino nicht realisieren lassen, könnte sich Felix Stahmer Hoffnungen machen. Für Benjamin Jacobs bleibt wohl eher die Rolle des Tobor-Vertreters.

Mittelfeld Im Herz der Mannschaft ist das Angebot und damit auch der Konkurrenzkampf am größten. Auch hier ist entscheidend, was sich noch in puncto Verstärkungen tut. Nach den bisherigen Trainings- und Testspielleistungen und angesichts ihrer tollen Vita müssten sowohl Eren Taskin als auch Necirwan Khalil Mohamad Stammplatz-Ambitionen haben. Mohamad ist auch eine Alternative in der Innenverteidigung (siehe oben), Taskin eher ein Spielmacher-Typ.

Dort ist die Konkurrenz enorm: die Position zentral hinter den Spitzen können auch Burak Kaplan, Fatmir Ferati, der vielseitige Demir Tumbul und auch Fatlum Zaskoku bekleiden. Letzterer dürfte als Kapitän zwar keine Einsatz-Garantie haben – aber in den Planungen eine zentrale Rolle spielen. Vor allem Kaplan und Ferati haben die Qualität auch auf den Flügeln aufzulaufen, dort dürfte ein fitter Nino Saka aber ebenfalls gesetzt sein – wenn nicht sogar als zweite Spitze.

Defensiver ausgerichtet ist Stefan Grummel. Wer bei Klöppers Analysen genau hinhört, darf davon ausgehen, dass der aktuell angeschlagene „Sechser“ beim Coach großes Vertrauen genießt.

Angriff Vorne wird‘s eng! Oder doch nicht? Neben Nino Saka dürfte nur noch ein weiterer Platz frei sein – egal ob die taktische Marschroute dann ein 4-4-2- oder ein 4-2-3-1-System vorsieht. Ridvan Avci hat sich zwar noch nicht den Nimbus erarbeitet, unantastbar zu sein, der ehemalige Bochumer macht aber regelmäßig seine Tore. In der Hinsicht ist Güngör Kaya zur Untätigkeit verdammt. Rotgesperrt bleibt dem ehemaligen Nürnberger nur übrig, sich im Training zu empfehlen. Erst recht gilt das, wenn noch ein echter „Neuner“ verpflichtet wird.