Auf dem Papier ist die Begegnung die "denkbar schwierigste Aufgabe" (09-Pressemitteilung), Trainer André Pawlak will jedoch aus der Außenseiterrolle heraus überraschen: "In dieser Partie prallen zwei Fußballwelten aufeinander. Gegen so einen Gegner kannst Du vielleicht Bonuspunkte machen. Aber die Spiele, wo wir punkten müssen, kommen in den Wochen danach.” Trotzdem gehe die Mannschaft in das Duell der langjährigen Zweitligisten (Wattenscheid 20 Jahre, Fortuna Köln 26) "wie in ein Endspiel". Die Moral der Truppe habe unter den beiden jüngsten Niederlagen nicht gelitten, ist sich Pawlak sicher.
Gelitten hat zuletzt aber der Zuschauerzuspruch. Gegen Velbert kamen nur 447 zahlende Gäste. Der Appell des Teammanagers Marco Ostermann kommt da nicht von ungefähr: "Ich möchte all diejenigen, denen unser Verein am Herzen liegt, dazu aufrufen, am Samstag ins Lohrheidestadion zu kommen. Denn mit 447 Zuschauern, die wir zuletzt gegen Velbert hatten, lässt sich auf Dauer kein Regionalligafußball darstellen. So eine Zahl ist ein Schlag ins Gesicht für jeden Einzelnen, der in diesem Verein die Ärmel hochkrempelt. Gerade in solch einer Situation, in der es nicht läuft, benötigen wir auch von den Rängen jede Hilfe."
447 Zuschauer "total depremierend"
"Das ist total enttäuschend", sagt auch Christoph Jacob mit Blick auf die Entwicklung der Zuschauerzahlen. Schließlich sei die Partie gegen Velbert ein ganz wichtiges Spiel gegen den Abstieg gewesen. Die aktuellen Zahlen seien "weit weg" von denen der Hinrunde, berichtet der SGW-Vorsitzende. "450 Zuschauer, das ist total deprimierend und macht keinen wirklichen Spaß." Allerdings, so hält der ehemalige Keeper fest: "Die Zuschauer-Entwicklung ist auch immer ein Indikator der sportlichen Situation. Insofern ist die Mannschaft natürlich auch in der Pflicht, mit guten Leistungen Werbung für die Heimspiele zu machen."
Alle Zuschauerstatistiken der SGW in der Saison 2013/14: reviersport.de/fussball/regionalligawest-1314-mannschaften-210600624-sg-wattenscheid-09-zuschauer.html
Dass der Negativtrend für akute finanzielle Schwierigkeiten sorgt, streitet Jacob indes ab. "Gerade in der Winterzeit ist es immer etwas schwerer, da geht es jedem Verein gleich. Wir leben von den Spieleinnahmen, und wenn die ausbleiben, kann es auch mal etwas enger werden."
Unkenrufe, dass sogar die Regionalliga-Lizenz gefährdet sein könnte - die Abgabefrist der Bewerbung endet am 15. März - kommentiert Jacob wie folgt: "Da gibt es überhaupt kein Problem, um die Bürgschaft in Höhe von 35.000 Euro werden sich die Vorstandsmitglieder wie immer kümmern."