Wer am Sonntag im Ruhrgebiet aus dem Fenster geguckt hat, der wird vor allem eines gesehen haben: Nebel! Eine Wettereigenschaft, die zwar nicht so oft zu Absagen und Abbrüchen führt wie Eis, Schnee und Regen, dafür aber mitunter eine Menge Diskussionsstoff bietet. Den wie dicht der Nebel nun ist, das ist im wahrsten Sinne des Wortes Ansichtssache. Entsprechend weit gingen die Meinungen nach dem Abbruch der Landesliga-Begegnung zwischen Mengede 08/20 und Weitmar 45 auseinander. Zumal noch erschwerend hinzukam, dass die Gäste auf dem allerbesten Weg waren, dem haushohen Favoriten eine Niederlage beizubringen. RS hat bei den Verantwortlichen nachgefragt, was und wie sie es gesehen haben.
Jörg Berg (Sportlicher Leiter, Weitmar 45):
Es war den ganzen Tag neblig. Es war vor dem Anpfiff neblig, es war in der Halbzeit noch nebliger, aber als der Schiedsrichter abgebrochen hat, war es nicht so neblig. Ich weiß nicht, wieso er den Einfall hatte, dieses Spiel abzubrechen. Angeblich hat der Linienrichter die andere Seite des Platzes nicht mehr gesehen, was schwer vorstellbar ist, weil wir von der Mittellinie bis zu beiden Toren gucken konnten. Es war schon sehr dubios. Der Schiri hat gesagt, er würde eine Viertelstunde warten und dann eine Entscheidung fällen. Dann ist er schon nach drei Minuten wieder aus seiner Hütte gekommen und hat abgebrochen. Wahrscheinlich hatte er keine Lust mehr, denn kurze Zeit später wurde es auch besser. Vielleicht wollte er zu seiner Mama (lacht). Im Ernst: Für uns ist es natürlich sehr ärgerlich, denn Mengede hätte sicher nicht gegen uns gewonnen. Durch so eine kuriose Entscheidung, die kein Mensch nachvollziehen kann, werden uns die Punkte genommen, denn mal ehrlich: Dass es im Wiederholungsspiel nochmal so läuft, dass wir einen guten und die Mengeder einen schlechten Tag erwischen, ist unwahrscheinlich.
Martin Schiffer (Sportlicher Leiter, Mengede 08/20):
In der Halbzeit war es schon sehr neblig, da ist der Schiedsrichter in beide Kabinen gegangen, hat gefragt, wie wir die Sache sehen und gesagt, dass er notfalls auch abbrechen würde. Während der zweiten Halbzeit hat der Nebel dann immer weiter zugenommen und der Linienrichter hat irgendwann angezeigt, dass er die andere Seite nicht mehr sehen kann und deswegen nicht regelgerecht auf Abseits entscheiden kann. Der Schiedsrichter hat dann unterbrochen und nach etwa zehn Minuten abgebrochen, weil der Nebel immer dichter wurde und auch noch die Dunkelheit hinzukam. Das war nicht mehr regulär. Wir können alle nachvollziehen, dass Weitmar 45 verärgert ist, aber es war eine Tatsachenentscheidung. Der Schiri hat auch gesagt, dass er unter Beobachtung stand und sein Beobachter hat auch gesagt, dass alles korrekt war. Wir haben leider keine Windmaschine, um den Nebel wegzublasen. Es ist natürlich bitter für Weitmar.
