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S04: Pokalsiegerserie
Sarpei, der ewig junge Hans

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Schalke: Pokalsiegerserie, Teil 10
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Für seine 35 Jahre macht Hans Sarpei auf dem Platz einen ganz frischen Eindruck. Von Horst Heldts Aufräumaktion im Schalker Kader bleibt er daher verschont.

Hans Sarpei scheint ein genügsamer Kerl zu sein. Als Schalkes Ex-Trainer und -Manager Felix Magath vor einem Jahr den Verteidiger von Bayer Leverkusen nach Gelsenkirchen holen wollte, hätte der eigentlich leichten Herzens absagen müssen. Schließlich hatte Magath ihn schon bei der vorherigen gemeinsamen Station in Wolfsburg aussortiert. Sarpei hätte also gewarnt sein müssen.

Doch weil er in Leverkusen keine Perspektive mehr sah, folgte er dem Ruf des Vizemeisters - und erlebte erneut ein persönliches Desaster.


Weil Magath auf der linken Außenposition nicht die ideale Besetzung gefunden hatte, brachte er den zuverlässigen Ghanaer mal dort oder eben auf seiner angestammten rechten Seite. Sarpei spielte zunächst wie die gesamte Truppe, nämlich schlecht, wurde aber erneut Opfer der oft willkürlich erscheinenden Personalpolitik Magaths.

Der unberechenbare ehemalige Herrscher auf Schalke verbannte den WM-Teilnehmer zusammen mit Jermaine Jones und Alexander Baumjohann in die zweite Mannschaft, angeblich weil seine Trainingsleistungen nicht stimmten.

Wegen des Ausschlusses für Nicht-EU-Bürger durfte er allerdings nicht in der Regionalliga spielen und im Winter deuteten alle Zeichen schon auf eine vorzeitige Trennung. Doch Magath begnadigte Sarpei in der Rückrunde und mit dem Einsatz beim Pokalfinale in Berlin fand auch für den ältesten Feldspieler in der Schalker Mannschaft die Saison noch ein versöhnliches Ende.

Für die Demütigung unter Magath revanchierte sich der seit Dienstag dieser Woche 35-Jährige zwischenzeitlich aber mit einem Spruch, der im Zitateschatz dieser Saison ganz oben rangieren würde. „Nicht schlecht für zwei Amateure, oder?“, fragte Sarpei nach dem „Wunder von Mailand“, dem 5:2-Sieg im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League beim damaligen Titelverteidiger Inter und klatschte dabei seinem Leidensgenossen Baumjohann auf die Schulter.


Im Cup-Endspiel gegen den MSV Duisburg profitierte er von der Formschwäche des jungen Spaniers Sergio Escudero, der in den vorherigen Bundesligaspielen an seine Grenzen gestoßen war. Sarpei machte es im Berliner Olympiastadion zwar nicht gerade besser, aber dafür war nach dem Abpfiff der Triumph umso größer. Er war es, der nach der Feier der Truppe in der Kabine das goldene Objekt durch die Katakomben in den Mannschaftsbus schleppte.

In der neuen Saison wird nun seine Aussicht, auf mehr als acht Saisonspiele zu kommen, nicht wirklich besser. Während auf der rechten Seite Atsuto Uchida gesetzt ist, haben Manager Horst Heldt und Coach Rangnick die Baustelle auf der anderen Seite prominent geschlossen. Österreichs Nationalteam-Kapitän Christian Fuchs ist nicht von Mainz 05 nach Schalke gewechselt, um auf der Bank zu sitzen.

So galt Sarpei als Verkaufskandidat, falls ihn Rangnick nicht als zuverlässigen Ersatz für die beiden genannten Stammspieler behalten will. Im Trainingslager auf Rügen jedenfalls wurde der „Oldie“ zu seinem Ehrentag reich beschert. Zum 35. gab es anstatt einer großen Feier drei schöne Einheiten mit einem morgendlichen Waldlauf, vormittags einem anspruchsvollen Programm auf dem Platz im Stadion Baabe und nachmittags einem Zirkel, der allerdings nicht ganz die Qualität von „Quälix“ und seinem Schinderassistenten „General“ Werner Leuthard hatte.

Die Medizinbälle wird Sarpei sicher nicht vermissen. Ob er aber unter Rangnick eine dritte Chance auf Schalke erhält, ist noch fraglich.

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