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PR-Gigant Ronaldo
König der Sozialen Netzwerke

PR-Gigant Ronaldo: König der Sozialen Netzwerke
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Alle Welt redet über Cristiano Ronaldo, doch der Weltfußballer macht sich bei der WM öffentlich rar. Während seine PR-Maschinerie auf Hochtouren läuft, will CR7 im Achtelfinale gegen Uruguay wieder Tore sprechen lassen.

Donald Trump fackelte nicht lange. "Wird Cristiano eines Tages gegen Sie antreten?", fragte der US-Präsident seinen verdutzten portugiesischen Amtskollegen Marcelo Rebelo de Sousa bei dessen Staatsbesuch unter der Woche: "Sie würden nicht gewinnen, das wissen Sie!" Innerhalb weniger Sekunden ging der politische Smalltalk aus dem Weißen Haus um die Welt, der große Gewinner: Cristiano Ronaldo.

Die PR-Strategen des Superstars von Real Madrid dürften sich im fernen Russland jedenfalls begeistert die Hände gerieben haben. Der (ausnahmsweise mal ungeplante) Coup auf der politischen Weltbühne Washingtons dürfte den Markenwert ihres Klienten pünktlich zum WM-Achtelfinale gegen Uruguay am Samstag (20.00 Uhr MESZ/ARD) weiter in die Höhe getrieben haben - dabei ist Ronaldo längst schon König der Sozialen Netzwerke.

Das Prinzip Ronaldo funktioniert. Zwar verweigert CR7 weiterhin beharrlich den Kontakt zu Journalisten, beantwortet nach Spielen höchstens die Fragen der FIFA-Bediensteten, doch die Maschinerie des Weltfußballers läuft in den WM-Tagen von Russland wie geschmiert. Ronaldo hier, Ronaldo da: Kein Tag vergeht ohne Schlagzeile über den portugiesischen Angreifer.

Seine vier Treffer in der Vorrunde, seine vierte (und wahrscheinlich letzte) Jagd nach dem WM-Pokal, sein GOAT-Duell ("Greatest Of All Time") mit Lionel Messi: Während sich alle hysterisch die Köpfe heiß reden, kommuniziert Ronaldo fast ausschließlich über die Sozialen Medien. Dabei lässt sich über den Begriff Kommunikation sogar noch vortrefflich streiten.

Auch vor dem Beginn der K.o.-Runde bedient Ronaldo mal wieder ausschließlich seine Werbepartner: Am Mittwoch präsentierte er einen neuen Schuh, mit dem er seine jüngst erzielte europäische Bestmarke von 85 Treffern abfeiert. Wenige Stunden später launchte er eine neue App zum Thema "schlafen".

Sein seltsames Gebaren verwundert kaum, wirft man einen Blick auf die Zahlen. Ronaldo folgen laut einer Social-Media-Studie, die das PR-Netzwerk Ecco International Communications kurz vor der WM durchgeführt hat, inzwischen 320 Millionen Menschen auf Facebook, Instagram und Twitter. Bedeutet: Fast jeder 20. Mensch auf diesem Planeten hängt an Ronaldos Nachrichten-Tropf. Tendenz steigend.

"Ronaldo hat frühzeitig verstanden, wie wichtig die Sozialen Netzwerke sind, um sich selbst zu vermarkten," sagte Studienleiter Patrick Sutter der Welt. Nike lässt sich seinen lebenslangen Sponsoring-Vertrag mit seinem Markenbotschafter eine Milliarde Euro kosten.

Ronaldo selbst redet kaum. Und schon gar nicht über solche Sachen. Er will am Samstag lieber seine kleine "Krise" beenden und wieder Tore sprechen lassen. 176 Minuten wartet der 33-Jährige inzwischen auf einen Treffer, im Ronaldo-Kosmos eine halbe Ewigkeit. Zuletzt gegen den Iran (1:1) verschoss er sogar einen Elfmeter und flog nach einem Ellenbogencheck beinahe vom Platz.

Die Medien waren von Ronaldo, vor allem aber von der Spielweise ihrer Selecao zuletzt nicht gerade angetan. "Der Fußball erinnert an Frankreich vor zwei Jahren", schrieb die Zeitung Correio de Manha.

Doch an Ronaldo prallt die Kritik ab. Erstens ist die WM, immerhin sein achtes großes Turnier seit 2004, für ihn dank seiner vier Treffer schon jetzt das persönlich erfolgreichste. Zweitens gewann er mit Portugal auf ähnliche Weise 2016 den EM-Titel. Und nicht zuletzt läuft seine PR-Maschinerie derzeit mal wieder auf Hochtouren.

Follower-Rangliste auf Facebook, Instagram und Twitter (Ecco International Communications Network):

1. Cristiano Ronaldo (Portugal), 320 Millionen 2. Neymar Junior (Brasilien), 192 Millionen 3. Lionel Messi (Argentinien), 181 Millionen 4. James Rodriguez (Kolumbien), 86 Millionen 5. Andres Iniesta (Spanien), 73 Millionen 6. Meut Özil (Deutschland), 71 Millionen 7. Wilmar Barios (Kolumbien), 70 Millionen 8. Sergio Ramos (Spanien), 63 Millionen 9. Luis Suarez (Uruguay), 61 Millionen 10. Gerard Pique (Spanien), 54 Millionen 10. Marcelo (Brasilien), 54 Millionen

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