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Gegen Japan und seine Kritiker
Letzter Vorhang für Lewandowski

Gegen Japan und seine Kritiker: Letzter Vorhang für Lewandowski
Foto: firo
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Robert Lewandowski konnte der WM seinen Stempel nicht aufdrücken, Polen ist bereits ausgeschieden. Gegen Japan hat er nun wohl die letzte Chance, sich auf der ganz großen Bühne zu beweisen.

Letzter Vorhang für Robert Lewandowski: Noch einmal gehört ihm die große WM-Bühne, noch einmal hat er die Chance, es allen Kritikern zu zeigen. Der Topstürmer kämpft gegen Japan am Donnerstag in Wolgograd (16.00 Uhr/ONE) nicht nur um den ersten Sieg mit Polen, sondern auch um sein Ansehen. Der deutlichen Kritik nach dem vorzeitigen WM-Aus muss der Bayern-Star Taten folgen lassen. Auch wenn der 29-Jährige inzwischen zurückruderte.

"Ich wollte mich nicht negativ über meine Mitspieler äußern, das wurde falsch verstanden", sagte er der Sport Bild: "Ich stehe immer hinter meinen Mitspielern und dem Trainer und sage nichts Negatives über meine Kollegen."

Das hatte sich nach dem 0:3 gegen Kolumbien allerdings noch ganz anders angehört. Die Mannschaft habe "nicht die fußballerische Qualität" gehabt, man habe gegen Kolumbien einen "Klassenunterschied" sehen können.

Doch auch Lewandowski hatte Kritik einstecken müssen. Wieder einmal sei er in wichtigen Spielen abgetaucht, wieder einmal habe er in den entscheidenden Momenten nicht den Unterschied ausmachen können. So wie es Ausnahmespieler eigentlich tun. Ähnliche Vorwürfe gab es schon häufiger, zuletzt beim Münchner Aus im Champions-League-Halbfinale gegen Real Madrid.

"Ich hatte keine Torchance", sagte Lewandowski nach dem Kolumbien-Spiel, seine große und vergebene Möglichkeit in der 58. Minute ignorierend: "Ich wäre wütend auf mich, wenn ich Chancen gehabt und vergeben hätte. Ich bin ein Stürmer, der von Vorlagen lebt." Ein Spieler, der seine Kollegen besser macht, war er bei der WM nicht.

Ohnehin klang diese Verteidigungsstrategie vertraut. Am Ende der Bundesligasaison 2016/2017 hieß es, Lewandowski habe sich darüber beklagt, im Kampf um die Torjägerkanone zu wenig Unterstützung von Trainer und Mitspielern bekommen zu haben. Bester Torschütze wurde der Dortmunder Pierre-Emerick Aubameyang.

Und schon bald dürften weitere Diskussionen um Lewandowski aufkommen. Unmittelbar vor der WM hatte sein neuer Berater Pini Zahavi das Wechseltheater eröffnet. Fragen zu Lewandowskis Zukunft wurden vom polnischen Verband während der Endrunde unterbunden. Doch diese dürften nach der WM noch haufenweise gestellt werden.

Nur: Während andere Topstürmer bei der Endrunde reihenweise auf sich aufmerksam machten, schaffte dies Lewandowski nicht. Ohnehin scheinen nur eine Handvoll Vereine infrage zu kommen, doch wollen Real Madrid und Co. ihn überhaupt?

Jorge Valdano, einst Spieler, Trainer und Manager bei den Königlichen, glaubt dies zumindest im Fall seines ehemaligen Klubs nicht. "Wenn ich verantwortlich wäre, würde ich Harry Kane verpflichten", sagte er der Sport Bild. Der Engländer sei fünf Jahre jünger, außerdem würde Lewandowski nicht zu Cristiano Ronaldo passen.

Quo vadis Robert Lewandowski? Ein stabiles Bekenntnis zum FC Bayern, bei dem er bis 2021 unter Vertrag steht, kommt ihm nicht über die Lippen. "Ich bin jetzt 29 Jahre alt. Ich weiß, dass ich jetzt schon acht Jahre in Deutschland bin. Vor ein paar Jahren habe ich gesagt, dass ich nicht die ganze Zeit in einer Liga spielen will", sagte er vor der WM in einem Interview mit der Players Tribune: "Ich kann nicht sagen, was in meiner Zukunft passiert. Ich konzentriere mich auf das, was jetzt ansteht."

Und das ist momentan das Spiel gegen Japan. "Wir möchten zeigen, dass wir nicht zufällig hier sind", sagte Lewandowski. Am besten mit einem Sieg - und eigenen Toren.

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