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Deutsche Firmen machen bei WM Kasse

Big Deal: Deutsche Firmen machen bei WM Kasse
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1000 Busse von MAN und Daimler, Lichtanlagen für Bahnhöfe von Siemens, Stadionsitze aus Franken: Deutsche Firmen machen bei der Fußball-WM in Südafrika Kasse.

Zahlreiche Unternehmen aus dem Land des WM-Gastgebers von 2006 zogen Aufträge in Höhe von 1,5 Milliarden Euro an Land und sicherten dadurch umgerechnet 15.000 Arbeitsplätze.

"Die WM ist für deutsche Firmen ein Big Deal", sagt Heiko Schwiderowski. Der Afrika-Referatsleiter des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) bestätigt, dass "Made in Germany" am Kap nach wie vor ein Markenzeichen darstellt. Bei Investitionen von drei Milliarden Euro in WM-Projekte erhielt Deutschland das größte Stück vom Kuchen.

Die gesamten Investionen Südafrikas zur WM belaufen sich laut DIHK auf rund 20 Milliarden Euro. Flexibilität und die Erfahrung mit Fußball-Projekten erwiesen sich für deutschen Firmen dabei oftmals als Pluspunkte. Die Bereitschaft, mit lokalen Konsortien zu kooperieren, war häufig das entscheidende Argument für den Zuschlag.

Ein Paradebeispiel dafür sind die Architekten von Gerkan, Marg und Partner. Das Hamburger Büro mit Weltruf erhielt auch dehalb einen 400-Millionen-Euro-Deal über den Bau von drei Stadien in Durban, Port Elizabeth und Kapstadt, weil es großzügig mit südafrikanischen Firmen kooperierte. Um die Zusammenarbeit zu optimieren, eröffnete gmp 2005 in Kapstadt ein eigenes Büro.

Insbesondere an den Arenabauten waren Firmen aus dem Land des dreimaligen Weltmeisters beteiligt. So legte das Stuttgarter Ingenieurbüro Schlaich, Bergemann und Partner Hand an die Deckenkonstruktionen. Die fränkische Stahlrohrmöbel-Firma Stechert stattete für 14 Millionen Euro fünf WM-Arenen mit 215.000 Sitzschalen aus. Die Firma Thiele Glas lieferte 38.000 Quadratmeter Verbundglas für das Dach der Green-Point-Arena in Kapstadt.

Den größten Deal der Firmengeschichte machte das Unternehmen Eschenbach aus Oberfranken: Das Unternehmen lieferte 85 Großzelte im Wert von fünf Millionen Euro. Für den Transport der Fußball-Fans verkauften MAN und Daimler 1000 Busse. Die Firma ZF Friedrichshafen war für die Ausrüstung von 700 weiteren Bussen mit umweltfreundlichem Antrieb verantwortlich.

Auch beim Bau des Gautrains, einer 80 Kilometer langen Bahnstrecke von Johannesburg nach Pretoria, wollte man auf "Made in Germany" nicht verzichten. Die Beleuchtung der Bahnstationen stammt von der Siemens-Tochter Osram. Siemens war generell der große Abräumer. Das Auftragsvolumen der Münchner belief sich auf eine Milliarde Euro, davon 80 Prozent aus dem Bereich der Energieversorgung.

Trotz der gut gefüllten Auftragsbücher deutscher Firmen durch die WM-Projekte war der bilaterale Handel mit Südafrika im Jahr 2009 durch die Krise rückläufig. Das Handelsvolumen umfasste nach Einschätzung des Statistischen Bundesamtes im vergangenen Jahr 3,7 Millarden Euro. Das bedeutete ein Minus von 25 Prozent. Deutschland verlor damit seinen Platz als wichtigster Außenhandelspartner von Südafrika an China.

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