Lothar Matthäus hat als Trainer seinen ersten großen Coup gelandet. Nach dem Einzug von Partizan Belgrad in die Champions League scheute der deutsche Rekord-Nationalspieler vor großen Emotionen nicht zurück: "Dieser Sieg erfüllt meine Spieler, unsere Fans und das ganze Land mit großem Stolz. Unsere Akteure sind heute zu Nationalhelden geworden."
Zuvor mussten die Fans lange zittern. Nach 90 Minuten hatten die Partizan-Spieler das 0:1 aus dem Hinspiel gegen Newcastle United egalisiert. Das Elfmeterschießen gewann die Matthäus-Elf mit 4:3. "Heute hat sich die Mannschaft an meine Taktik gehalten und so diszipliniert gespielt, wie ich mir das vorstelle", urteilte der frühere Bayern-Profi.
"Lothar, danke für dieses Spiel" titelten die Belgrader Zeitungen am Tag danach. Der Sprung an die Fleischtöpfe der Königsklasse versetzte die vom Bürgerkrieg gebeutelte Stadt in einen Freudentaumel. Tausende von Fans begrüßten ihre "Helden" um 5 Uhr morgens am Flughafen. Zum ersten Mal hatte ein serbischer Klub den Sprung in die Endrunde der seit 1992 bestehenden Champions League geschafft. Zuvor hatte Roter Stern Belgrad den europäischen Meister-Pokal im Jahr 1990 gewonnen.
Jöw nur im UEFA-Cup
Unerfüllt blieb der Traum von der Königsklasse für den deutschen Trainer Joachim Löw. Dennoch bewahrte der Coach von Austria Wien nach dem 0:0 bei Olympique Marseille die Fassung: "Meine Mannschaft hat heute nach dem enttäuschenden Hinspiel die richtige Reaktion gezeigt und sich viele Torchancen erarbeitet. Schade, dass wir unser großes Ziel nicht erreicht haben, doch vielleicht klappt es ja im nächsten Jahr", so Löw.
Der deutsche Trainer verwies darauf, dass sein Team den Vergleich mit den Franzosen bereits im Hinspiel beim 0:1 im Wiener Ernst-Happel-Stadion verloren hatte. "Wir haben uns in dem Hexenkessel von Marseille gut geschlagen", urteilte Löw nach dem Abpfiff vor 55.000 Zuschauern im Stade Velodrome. Austrias Ivica Vastic hatte in der 47. Minute mit einem Volleyschuss die größe Torchance der Gäste.
Auch Bernd Schuster gescheitert
Mit dem UEFA-Cup begnügen muss sich auch Schachtjor Donezks deutscher Trainer Bernd Schuster. Bis vier Minuten vor Schluss durfte der "Blonde Engel" bei einem Spielstand von 1:2 für Moskau noch auf den Einzug in die Königsklasse hoffen. Doch dann riss Sergej Ignaschewitsch die Ukrainer mit dem 3:1-Tor für Moskau aus allen Träumen. Das Hinspiel hatte Donezk mit 1:0 gewonnen.
Die beiden ehemaligen Bundesliga-Profis Stefan Klos und Christian Nerlinger mussten lange ums Weiterkommen zittern. Der Georgier Shota Arvaladze erzielte für Glasgow Rangers erst in der 87. Minute den 2:1-Siegtreffer beim FC Kopenhagen.