Startseite

Kommentar zum Wechsel
Hätte Modeste doch Podolski gefragt

(0) Kommentare
Kommentar zum Wechsel: Hätte Modeste doch Podolski gefragt
Foto: firo

Das Theater um den Wechsel des FC-Torjägers Anthony Modeste nach China ist endlich vorbei. Das Kölner Idol Podolski hätte Modeste vorher einen guten Rat geben können. Ein Kommentar.

Geht ein Fußballprofi zur Ausübung seines Berufs in ein anderes Land und begründet das damit, neue Kulturen kennenlernen zu wollen, rollen sich bei Fans die Fußnägel hoch. Rangieren solche Sätze im Buch der schlimmsten Spielerfloskeln doch gleich hinter den zahllosen Davon-habe-ich-immer-geträumt-Einlassungen. Lukas Podolski hat auch Seiten dieses Buches gefüllt, aber vor seinem Dienstantritt in Kobe glaubwürdig von japanischen Freunden berichtet, deren Lebensweise er nun erfahren möchte. Der 32-Jährige hatte einen weiteren Grund, Japan am Ende China vorzuziehen. Nämlich bei den vielen plötzlich auftauchenden Beratern deren Verhandlungsmethoden, die „schon fast denen von Verbrechern nahekommen“.

Dieser Satz des ewigen Lieblings in der Domstadt lässt erahnen, wie groß die Erleichterung bei Kölns Sportdirektor Jörg Schmadtke am Mittwochabend gewesen sein muss, als das Gezeter um Torjäger Anthony Modeste endlich vorbei war. Würden bei Transfers nicht so viele Millionen aus dem fernen Asien nach Deutschland gespült, könnten die Vereine glatt auf die Idee kommen und sagen: Lasst uns mit euren Angeboten in Ruhe.

Dabei tut sich der chinesische Fußball nur mit dem Zukauf ausländischer Stars keinen Gefallen. Erst recht nicht, weil der fußballversessene Staatspräsident Xi Jinping von einem Weltmeister-Titel für das Reich der Mitte träumt und dafür auf höchsten Ebenen Kooperationen knüpft.

Denn kein Modeste, kein anderer Spieler, der mit 30, 40 Millionen Netto-Jahresgehalt zugeschmissen wird, macht auch nur ein heimisches Talent tatsächlich besser. Weil die Vereine aber ab einer Ablöse in Höhe von 6 Millionen Euro das gleiche Geld nochmal zur Jugendförderung an den Verband abtreten müssen, müssen diese Summen sinnvoll in Nachwuchsakademien und Trainerausbildung investiert werden. Sonst verharrt Chinas Fußball da, wo er ist: in der Bedeutungslosigkeit.

Deine Reaktion zum Thema
Dieses Thema im Forum diskutieren » (0 Kommentare)

Spieltag

1. Bundesliga

1
2
3
4
5
1
2
3
4
5
1
2
3
4
5
Neueste Artikel