Die sportliche Talfahrt der ambitionierten Speldorfer hat einen Flächenbrand ausgelöst. Die drei Pleiten gegen TuRu, Goch und Richrath haben eine Trainer-Diskussion losgetreten.
"Die Unruhe ist verständlich", ist Coach Frank Kurth realistisch. "Es gibt schon gehörigen Gegenwind, aber ich habe mit den Klub-Verantwortlichen gesprochen und brauche mir vorerst keine Gedanken machen. Aufgeben werde ich bestimmt nicht."
Kurth geht stattdessen in die Offensive: "Jetzt ist die Mannschaft gefordert. Jeder wusste worauf er sich beim VfB einlässt. Wenn mir einer sagt, dass er mit dem sogenannten Erfolgs-Druck nicht klar kommt, habe ich kein Verständnis. Bei den Vertrags-Verhandlungen haben die Leute schließlich auch keinen Druck verspürt." Kurth poltert: "Die sportliche Misere zieht natürlich auch wirtschaftliche Probleme nach sich. Sollten diese eintreten, werden wir unseren Kader reduzieren." Konsequenz für die Akteure: "Sie müssen alles geben, denn die Spieler kämpfen auch um ihren Arbeitsplatz", spricht der Ex-Profi Klartext.
Das Stadt-Derby gegen Union Mülheim (2:2) kam Kurth gerade recht: "Es ist einfacher gegen die Union zu zocken, als gegen Hilden, Rheydt oder Bottrop."
Der Ex-Wattenscheider führt seinem Team die Annehmlichkeiten vor Auge: "Die Jungs finden bei uns perfekte Verhältnisse vor. Sie bekommen pünktlich ihr Geld und ich versuche, das Training so abwechslungsreich wie möglich zu gestalten." Und genau hier sieht der ehemalige Essener das Problem: "Die haben zu viel Zucker in den Arsch geblasen bekommen."