RWO ist mit großen Zielen in die Saison gestartet. Oben angreifen wollten die Kleeblätter. Nach nur vier Spieltagen musste das Vorhaben über Bord geworfen werden. Trainer Andreas Zimmermann, der erst im April seinen Vertrag in Oberhausen um zwei weitere Jahre verlängerte, musste gehen. Auch ein Nackenschlag für Güngör Kaya.
Denn der 26-Jährige war eine Art Wunschstürmer von Zimmermann. "Ich habe mich sehr gut mit dem Trainer verstanden und es als schade empfunden, als er gehen musste. Leider zählen in diesem Geschäft nur Punkte. Ich finde nicht, dass es an ihm lag. Aber okay, das gehört jetzt der Vergangenheit an", sagt Kaya. Unter Zimmermann war der einstige Wattenscheider Torjäger gesetzt, später nicht mehr. Als Mike Terranova übernahm, wanderte der gebürtige Türke auf die Bank. "Das musste ich akzeptieren. Ich habe mich aber wieder rangekämpft", betont Kaya.
Der Weg zurück in die erste Elf war für den in Gelsenkirchen wohnhaften Angreifer steinig. Vor allem nach der 0:5-Niederlage beim Ex-Klub Wattenscheid 09. Kaya wurde vorgeworfen, sich nach dem Spiel von den SG-Fans gefeiert haben zu lassen. Der populäre "Günni" wusste: "Ich kann mich hier nur über Leistung und Tore wieder positiv ins Gespräch bringen." Und das machte er auch. Kaya arbeitete härter und gab im Training Gas. Der Lohn: Seit sechs Spielen steht er wieder in der Stammformation. Bei den letzten vier Siegen konnte Kaya zwei Tore beisteuern. Jetzt steht das Derby auf dem Programm.
RWE - ein weiterer Ex-Klub Kayas - kommt ins Stadion Niederrhein. "Auch wenn es von der Tabellenkonstellation kein Spitzenspiel ist, weiß doch jeder, dass RWO gegen RWE das größte Spiel in dieser Liga ist. Es ist das heißeste Derby. Wie Dortmund gegen Schalke - nur in kleiner, eben in der Regionalliga", erklärt der ehemalige Essener, der für Sonntag zwei Ziele verfolgt: "Ich habe gegen RWE noch nie getroffen. Es wird jetzt Zeit: Es wäre natürlich toll, wenn wir gewinnen, ich vielleicht noch ein Tor erziele und Oberhausen nach dem Spieltag vor Essen steht."