107 Spiele, 71 Tore, 18 Vorlagen, so lautet die famose Bilanz Wunderlichs im Viktoria-Trikot. Trotz der überaus positiven persönlichen Statistik kann Wunderlich seine Zeit bei der Viktoria noch nicht als „erfolgreich“ bezeichnen.
Warum das so ist und was die Kölner am vergangenen Wochenende in München getrieben haben, verrät der 28-Jährige im RS-Interview.
Mike Wunderlich, elf Spieltage, ein Saison-Drittel ist vorüber. Die Viktoria führt die Tabelle mit sechs Punkten an. Wie fällt Ihre Zwischenbilanz aus? Das sieht alles sehr positiv aus. Wir sind mehr als zufrieden. Natürlich ärgern uns die Last-Minute-Gegentore in Essen und Köln, wo wir letztendlich verloren beziehungsweise noch Remis gespielt haben, ein wenig. Auf der anderen Seite hatten wir auch schon Glück – wie in Uerdingen. Da haben wir mit der letzten Aktion einen Punkt gerettet. Floskel hin oder her – alles gleicht sich während einer Saison aus.
Die Viktoria hat losgelegt wie die Feuerwehr. Nach einigen Spieltagen schienen Sie und ihre Kollegen unbesiegbar zu sein. Was ist dann passiert? Die ersten fünf, sechs Spieler waren unfassbar gut.Klar war aber auch, dass wir nicht jedes Spiel gewinnen würden. Die Gegner haben sich dann besser auf uns eingestellt. Sie waren auch einen Tick motivierter, jeder wollte schließlich die erste Mannschaft sein, die uns Punkte abnimmt oder eine Niederlage beschert.
Viktoria Köln ist auch in den vergangenen Jahren furios in die jeweiligen Spielzeiten gestartet, am Ende aber doch eingebrochen. Warum wird das in dieser Saison nicht passieren? Wir haben die Jahre vorher in der Sommerpause immer große Umbrüche vollzogen. Das war in diesem Sommer anders. Die Verantwortlichen haben die Mannschaft nur punktuell verstärkt und der Kader ist fast komplett zusammengeblieben. Wir sind mittlerweile eine echte Mannschaft. Das musste sich alles finden. Jetzt stehen wir für Kontinuität und Teamgeist. „Wir wollen uns alle gemeinsam einen großen Traum erfüllen“
Am Wochenende haben Sie dann auch mit ein paar Jungs das Münchner Oktoberfest unsicher gemacht... Ja, genau. Das war eine richtig coole Tour. Wir waren mit sieben Mann auf der Wies‘n und haben mächtig Spaß gehabt. Leider habe ich keine Handyfotos, da ich dieses auf dem Zimmer gelassen habe. Ich gehöre zu den Leuten, die das sonst verlieren (lacht).
Sie liefern seit drei Jahren überragende Leistungen ab und werden von Experten als bester Regionalliga-Spieler angesehen. Kommt für Sie nochmals ein Rückkehr in die 2. Bundesliga in Betracht? Man sollte im Fußball niemals etwas ausschließen. Ich sage es mal so: wenn es bei der Viktoria sportlich erfolgreich läuft, dann sehe ich keinen Grund, noch einmal zu wechseln. Ich fühle mich sauwohl in Köln. Wenn wir aber auf ewig in der Regionalliga spielen, dann müsste ich mir Gedanken machen. Das glaube ich aber nicht! Wir wollen uns alle gemeinsam einen großen Traum erfüllen und Meister werden, sowie später über eine erfolgreiche Relegation den Aufstieg in die 3. Liga feiern.