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Zwei Wunderlichs, ein Ziel

Viktoria Köln: Zwei Wunderlichs, ein Ziel
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Franz Wunderlich (49) lief als aktiver Fußballer unter anderem für Viktoria Köln und den 1.FC Köln auf und war zwei Mal für den FC in der Bundesliga im Einsatz.

Dass Sie das überhaupt können, Mike, verdankt die Viktoria zu großen Teilen einer für die Regionalliga rekordverdächtigen Investition. Eine sechsstellige Summe bekam der FSV Frankfurt im letzten Sommer, um ihre Freigabe zu erzwingen. [b]Wie sehen Sie die ganze Situation mit etwas Abstand? Mike Wunderlich:[/b] Das Ganze Hin und Her war nicht einfach für mich. Es war eine unangenehme Situation, weil ich vor einer ungewissen Zukunft stand. Ich habe Frau und Kind, da macht man sich natürlich viele Gedanken. Ich bin Herrn Wernze auf ewig dankbar dafür, dass er mich aus dem Vertrag in Frankfurt herausgekauft hat. Das ist sicherlich einmalig für diese Liga. Ich versuche ihm das durch Leistung zurückzuzahlen und ich denke, das ist mir bislang gut gelungen.

Der Grund, dass Sie überhaupt aus der Zweiten Liga in die fünfte Klasse zurückkehrten, war eine Erkrankung am Burnout-Syndrom im Sommer 2011, mit einem Rückfall im Frühjahr 2012. Wie geht es Ihnen jetzt, ein Jahr später? Mike Wunderlich: Ich musste damals diesen Schritt zurückgehen, zurück in mein vertrautes Umfeld. Ich habe den Schritt damals sicherlich nicht gerne getan, aber er war aber absolut notwendig für meine Gesundheit. Jetzt geht es mir wieder besser und ich fühle mich wieder wohl. Ich habe das Thema abgehakt und möchte darüber nicht mehr viele Worte verlieren. Die Krankheit ist erst einmal überstanden. Ich hoffe, dass sie nicht zurückkehrt. Franz Wunderlich: Es gab einfach damals keine andere Möglichkeit, das mussten wir uns immer wieder vor Augen führen.

Für Sie war die Situation sicherlich auch nicht einfach. Franz Wunderlich: Es war schwer und sehr emotional. Man leidet mit, muss aber gleichzeitig stark sein. Wichtig war wirklich, offen mit der Thematik umzugehen. Jetzt geht es Mike viel besser, er hat mit einer tollen Frau die Unterstützung die er braucht, hat seine Familie um sich und damit den Grundstein für die Zukunft gelegt.

Mike, denken Sie noch darüber nach, irgendwann nochmal in die Bundesliga zurückzukehren? Mike Wunderlich: Wir sind auf einem sehr guten Weg. Und sollte dieser Weg weitergehen – wovon ich ausgehe – freue ich mich, ihn mitzugehen. Ich fühle mich absolut wohl hier und mache mir über höhere Ligen keine Gedanken. Wenn wir in der dritten Liga sind, schon mal gar nicht.

Sie sprechen das große Ziel dritte Liga an. Sie können es beurteilen: Was unterscheidet die Viktoria momentan noch von höherklassigen Mannschaften? Mike Wunderlich: Von der fußballerischen Qualität und der Klasse der Einzelspieler unterscheidet uns nichts von einem Drittligisten. Wir könnten auch jetzt schon in der dritten Liga eine Rolle spielen und uns beweisen. Sportlich kann es deshalb kein anderes Ziel geben als Platz eins. Alles andere wäre unglaubwürdig.

Machen es vielleicht gerade diese starken Einzelspieler schwierig, mannschaftliche Geschlossenheit herzustellen? Mike Wunderlich: Wir haben sehr viel Qualität in der Mannschaft, da wäre jeder Trainer in der Liga froh drüber. Auf der anderen Seite ist es, wie Sie schon sagen, dann im Umkehrschluss für den Trainer nicht einfach die Mannschaft zu trainieren.

Gegen Ende der Hinrunde lief es nicht mehr rund bei der Viktoria, von schlechter Stimmung war die Rede. Mike Wunderlich: Um die Mannschaft herum gab es viel Unruhe, klar. Aber in der Mannschaft war bis jetzt immer alles in Takt und das wird auch so bleiben, die Neuzugänge sind gut integriert worden.

Abschließende Frage: Mike, was bedeutet es Ihnen das Viktoria-Trikot zu tragen und Franz, was denken Sie, wenn Sie Mike im Sportpark Höhenberg spielen sehen? Mike Wunderlich: Ich sehe das andere als viele Leute, die sagen, dass die Viktoria kein Traditionsverein mehr ist. Wir haben sehr wohl noch sehr viel Tradition hier. Ich bin hier groß geworden, habe hier meine Jugend verbracht. Es ist toll, dass ich hier, wo ich mit dem Fußball angefangen habe, den Weg des Vereins mitgestalten darf. Franz Wunderlich: Natürlich bin ich stolz. Mike hat einen steinigen Weg hinter sich und hat sich alles hart erarbeitet und verdient.

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