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Rot-Weiss Essen
Wrobel hat keine Lust auf "großes Kino"

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RWE: Auswärtsspiel beim SC Verl

Rot-Weiss Essen ist 2012 zur echten Auswärtsmacht gereift. Dennoch weiß Trainer Waldemar Wrobel nur zu genau, warum er großes Kino vom SC Verl befürchten muss.

5 Punkte aus neun Spielen gegenüber 16 Punkten aus sechs Spielen. Was sich liest wie die Gegenüberstellung eines Abstiegs- und Meisterschaftskandidaten, geht tatsächlich beides auf das Konto von Aufsteiger Rot-Weiss Essen. Das Zahlenwerk beschreibt die Ausbeute auf des Gegners Platz in Hin- und Rückserie. Hätten die Sportfreunde Lotte in der Nachspielzeit jüngst nicht noch mit einem Sonntagsschuss ein Remis gerettet, hätte RWE 2012 sogar eine perfekte Auswärtsbilanz hingelegt. So teilt sich das Team von Waldemar Wrobel in der Rückserie Platz eins der Auswärtstabelle mit Borussia Dortmund II. Die Statistik belegt mittlerweile eindrücklich, welche Entwicklung RWE in den letzten Wochen genommen hat.


Vom Tiefschlag gegen Eintracht Trier haben sich die Essener im Rekordtempo erholt und beim 1:0 in Wiedenbrück gar einen deutlicheren Sieg verpasst. Scheinbar unbeeindruckt von den Englischen Wochen und der Personalmisere. Torschütze Holger Lemke gab einen Einblick in die rot-weisse Verfassung und gestand: "Ich bin völlig kaputt". Um den Rest der rot-weissen Dauerläufer ist es kaum besser bestellt. Zu allem Überfluss laboriert nun auch noch Vincent Wagner an Adduktorenproblemen: Sein Einsatz am Mittwochabend (18.30 Uhr) beim letzten Nachholspiel dieser Saison in Verl ist zumindest fraglich.

Ungeachtet dieser Probleme darf sich RWE aber angesichts der stabilen Leistungen in der Rückrunde Hoffnungen machen, in der Tabelle noch Boden gutzumachen. "Wir sind im Zielkorridor", stellt Wrobel fest. Alles was jetzt noch nach oben geht, ist willkommene Dreingabe.

Beinahe muss sich RWE beim Gastspiel in Verl also schon mit der Favoritenrolle herumplagen. Aber Wrobel weiß es besser, beobachtete er die Ostwestfalen doch erst beim jüngsten 2:1-Sieg gegen den FC Schalke II. Fazit: "Was Sascha Brinker und Matthias Haeder da gemacht haben, war schon ganz, ganz großes Kino. Alles das, was ich eigentlich von den Blauen erwartet habe, hat Verl gespielt: Ein ganz klares 4-4-2, mit wenig Kontakten, tiefe Spieleröffnung, positionsbezogenes Flügelspiel, gute Rotation - wenn Schalke da deutlicher verliert, dürfen die sich nicht beschweren."

Zudem haben die Verler zumindest daheim bereits das Who is Who der Regionalliga das Fürchten gelehrt: Kaiserslautern II, Köln II, Wuppertal und Trier verloren an der Poststraße. Das letzte Heimspiel setzte der SCV gegen Idar Oberstein jedoch mit 0:4 in den Sand: Prädikate einer Wundertüte. Eine Prognose scheint nur schwer möglich.

Doch RWE besinnt sich ohnehin lieber auf die eigenen Stärken. "Auch in Verl sind wir sicher nicht chancenlos", meint Wrobel. Angesichts der jüngsten Auswärtsmisere kann man das trotz aller Personalprobleme noch als Understatement bewerten.

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