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Thema Westfalia Herne
Die Spiele würden annulliert

Westfalia Herne: Betriebsamkeit beim WFLV
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Die drohende Insolvenz im „Fall Westfalia Herne“ sorgt auch beim Westdeutschen Fußball- und Leichtathletik Verband (WFLV) für rege Betriebsamkeit.

Denn sollte sich der SCW Ende Oktober vom Spielbetrieb in der NRW-Liga abmelden, würden die „Schloss-Herren“ als erster Absteiger der Saison feststehen. Alle bisherigen Spiele würden dann annulliert. „Sie haben die Berechtigung, in die Westfalenliga eingruppiert zu werden“, stellt der Vize-Boss des WFLV, Siegfried Hirche, klar.

Ob der Verein, der dann in einem Insolvenzverfahren stecken könnte, aber in der Sechstklassigkeit antreten will, ist mehr als fraglich. „Wenn sie tiefer spielen wollen, dann müssen sie einen Antrag darauf stellen“, erklärt Hirche das Prozedere. „Wenn eine Mannschaft als Absteiger geführt ist, wird sie in der nächst unteren Klasse eingegliedert. Alles andere ist ein Ausnahmefall und muss deshalb beantragt werden.“

Und wie geht es dann für die Akteure weiter? Dürfen sich die Spieler in der Wechselperiode einem neuen Klub anschließen? „Ja, aber nur wenn die Verträge aufgelöst sind“, berichtet Hirche. „Wenn die Kontrakte nichtig sind, dürfen sie im Januar zu anderen Vereinen wechseln.“ Die Konkurrenz dürfte aber bereits jetzt die Kontakte aufnehmen.

Wie es auch sei, die sportlichen Fragen sind für die Verantwortlichen des SCW zurzeit nur zweitrangig. Denn neben dem Existenzkampf besteht auch noch ein weiterer Brandherd. Das Arbeitsgericht Herne hat die Termine für die beiden Ex-Trainer Christoph Schlebach und Frank Plewka angesetzt. Während Plewkas Verhandlung am 9. November um 11.15 Uhr im Raum 106 über die Bühne gehen wird, muss sich Schlebach noch bis zum 17. November gedulden. Doch dann könnte es bereits zu spät für das Duo sein, die Abfindung für den bis zum 30. Juni 2010 laufenden Vertrag noch zu bekommen. Denn zu diesem Zeitpunkt würde die Westfalia bereits im Insolvenzverfahren stecken. „Dann müssen wir mal abwarten, wie sich die Situation bei der Westfalia entwickeln wird“, meint Rechtsanwalt Stefan Proff, der die Interessen Schlebachs und Plewkas vertritt.

Abwarten müssen auch alle anderen Beteiligten. Hinter vorgehaltener Hand ist zwar schon seit Langem vom drohenden Finanz-Aus des SCW gesprochen worden, doch dass die Lage so dramatisch ist, damit hat wohl niemand gerechnet. Selbsterklärend ist allerdings, dass der Absturz nicht plötzlich kommt, sondern schon vorhersehbar war. Denn als Horst Haneke das Amt des ersten Vorsitzenden von seinem Vorgänger Ingo Paeske übernommen hat, soll der Klub bereits mit einer fast sechsstelligen Summe in den Miesen gestanden haben.

„Das zeigt auch, dass man das Lizenzierungsverfahren ändern muss“, sieht sich Hirche bestätigt. Denn der Funktionär hat schon vor Monaten dafür plädiert, dass Verfahren wie beispielsweise in Hessen geschehen, gänzlich abzuschaffen.

Fest steht schon jetzt, dass der „Fall Westfalia Herne“ am Ende nur Verlierer haben wird.

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