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Als RevierSport Thomas Richter darüber informierte, dass der vermeintliche Faustschlag seines Abwehrspielers Tim Manstein gegen den Essener Ioannis Ketsatis auf Video festgehalten wurde, schnaufte der Coach des Wuppertaler SV kurz durch.
„Was hat der Ellbogen des Esseners zuvor an Mansteins Hals zu suchen?“ Nach mehrfachem Studium der Aufnahmen stellt sich die Situation für Richter, der bei besagter Szene gerade mit seiner dritten Auswechslung beschäftigt war und die Vorkommnisse deshalb nicht live gesehen hat, wie folgt dar: „Was hat der Ellbogen des Esseners Sekunden zuvor am Hals von Manstein zu suchen? Tim befreit sich aus dem Schwitzkasten und es ist eine Drehbewegung zu sehen. Ob sie bewusst war oder nicht, kann ich nicht erkennen. Es ist eine blöde Situation, der aber eine Aktion Ketsatis‘ vorausgegangen ist.“
Manstein, der sich im schwebenden Verfahren zu der Situation nicht äußern möchte, stimmt aber der Beschreibung seines Trainers zu. Dass es für ihn eventuell auch zivilrechtliche Konsequenzen haben könnte, geht dem 24-Jährigen an die Nieren. „So ein Fall ist mir nicht bekannt.“
Dafür spricht sich aber Richter gegen Videobeweise aus: „Lösgelöst von diesem Fall bin ich skeptisch, ob die technischen Neuerungen wie Videobeweise oder Torkameras dem Fußball helfen. Wir haben in Deutschland eine vorbildliche Ausbildung der Schiedsrichter und ich bin mir sicher, dass die Unparteiischen auch weiter unten nach bestem Wissen und Gewissen entscheiden.“
„Verband wird sich vor Sitzungen nicht retten können.“ Richter gibt zu Bedenken: „Wo fängt man an und wo hört man auf? Wenn alle mit Videobeweisen um die Ecke kommen, wird sich der Verband vor Sitzungen nicht mehr retten können. Außerdem gehören die Diskussionen nach einem Spiel doch dazu. Welche Schritte die Essener nun gehen, können wir nicht beeinflussen. Wir lassen nun alles auf uns zukommen.“
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