Beim Gütegerichtstermin am Freitag hat der Richter im Sinne der Anwohner, die seit Monaten gegen den Lärm von der Sportanlage klagen, und gegen den Verein entschieden. In der Kray-Arena dürfen die Fans ab sofort keine laustarken Instrumente wie Trommeln oder druckgasbetriebene Fanfaren mehr verwenden. Zudem sind - wie überall anders auch - pyrotechnischen Gegenstände strengstens verboten.
Damit aber nicht genug. Der Richter untersagt dem FC Kray auch Lautsprecherdurchsagen. "Dann können wir den Fußball auch gleich einstellen", ist Günther Oberholz fassungslos. Der Klubchef weiter: "Wir sollen unseren Zuschauern also nicht mehr die Mannschaftsaufstellung sagen und dürfen uns auch nicht mehr über ein Tor freuen. Das ist doch ein Witz." Frei nach dem Motto: Jubeln ja, aber nur noch leise.
Der FC Kray wusste nichts vom Gütetermin
Pikant: Vor dem Gütetermin sind weder Oberholz noch ein anderer Vereinsangehöriger informiert worden. Für die Stadt Essen waren Vertreter des Bauordnungsamts sowie der Sport- und Bäderbetriebe vor Ort. Auf Seiten der Kläger waren einige Anwohner anwesend.
"Es bestand zwischen den Beteiligten Einigkeit darüber, dass ein neues Lärmschutzgutachten auf der Grundlage von neuen Modellbetrachtungen eingeholt werden wird", heißt es in einer Erklärung des Gerichts. "Vor dem Hintergrund der von der Bezirksregierung Düsseldorf durchgeführten Geräuschmessungen, in denen Überschreitungen der Immissionsrichtwerte festgestellt wurden, ist der FC Kray zwecks Vermeidung ordnungsbehördlicher Maßnahmen gefordert, seinerseits geräuschreduzierende Maßnahmen sicher zu stellen."
Weiter heißt es in der Stellungnahme: "Es wird ein weiterer, von Amts wegen bestimmter Güterichtertermin stattfinden, bei dem das neue Lärmschutzgutachten die Arbeitsgrundlage bilden wird. Dem Vorstand des FC Kray soll zu diesem Termin die Möglichkeit zur Teilnahme eingeräumt werden."
Oberholz ist sauer: „Das ist bezeichnend, dass das Verwaltungsgericht ohne Berücksichtigung des Vereins sich lieber auf ein drei, vier Anwohner bezieht, anstatt die Anwohnern, die auch zu unseren Gästen gehören, zu hören. Das ist ein Schlag ins Gesicht aller Ehrenämtler, die versuchen, Kinder von der Straße zu holen und ihnen eine Perspektive zu verschaffen. Das wird alles mit Füßen getreten. Wann das in Deutschland Schule macht, dann gute Nacht.“