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Köln will klagen
"Ein Schlag ins Gesicht"

VfB Hüls: Fortuna Köln will klagen

Jetzt kann es richtig knallen. Denn die Fortuna hat am Mittwoch Berufung gegen das Urteil des Westdeutschen Fußball- und Leichtathletikverbandes eingelegt.

Dieser hatte entschieden, dass den Kölnern die Punkte gegen Hüls abgesprochen werden. Doch damit nicht genug: Sollten sie mit ihrer Berufung vor dem Verbandsgericht keinen Erfolg haben, will der SC sogar vor ein Zivilgericht ziehen. „Wir werden den Rechtsweg so weit beschreiten, wie es sein muss“, nickt Burkhard Mathiak, Sprecher von deinfussballclub.de.

Rückblick: Die Marler hatten im März Einspruch gegen die Wertung des Spiels gegen die Fortuna eingelegt, weil die Südstädter mit Nico Schmied einen nicht spielberechtigten Akteur eingesetzt hatten. Die Spruchkammer des WFLV entschied: drei Punkte und 2:0 Tore für Hüls. Die Funktionäre hatten bei der Begründung des Urteils die Sorgfaltspflicht der Kölner nicht gegeben gesehen.

„Deshalb werden die mit ihrer Berufung auch keine Schnitte haben“, sieht Hüls-Chef Horst Darmstädter das Vorhaben der Fortuna bereits als gescheitert an. „Schmied stand nicht auf dem Spielberechtigungsbogen. Dann ist er auch nicht spielberechtigt. Fertig.“

Doch im Kölner Lager ist man fest entschlossen, sich gegen den Verband zu wehren, auch wenn man vor ein ordentliches Gericht muss. „Es geht nicht um die Punkte der Begegnung, sondern um das Prinzip“, macht Mathiak deutlich: „Wir hätten die Unterlagen sicherlich besser kontrollieren müssen, aber andererseits ist das ganze Verfahren um die Spielberechtigung ein Witz. Ein normales Gericht wird das sicherlich auch kritisch beäugen.“

DFC-Sprecher Burkhard Mathiak will sich nicht alles vom WFLV gefallen lassen.

Übersetzt: Die Fortuna will, dass der WFLV das Prozedere bei der Spielberechtigung endlich vereinfacht und übersichtlicher gestaltet. Es geht folglich nicht um Sieg oder Niederlage gegen Hüls, sondern darum, dem Verband angesichts der hohen bürokratischen Auflagen die Augen zu öffnen. Dass der VfB, der mitten im Abstiegskampf steckt und die Zähler dringend benötigt, als „Bauernopfer“ herhalten muss, nehmen die Kölner dabei in Kauf. „Es tut mir für Horst Darmstädter und Olaf Thon leid, aber wir können darauf keine Rücksicht nehmen“, macht Mathiak unmissverständlich klar.

Sollte die Berufung beim WFLV abgewiesen und der Gang vor das Zivilgericht vollzogen werden, steht die gesamte Liga Kopf. Dann würde sich nämlich wie im letzten Jahr, als sich der SV Schermbeck und VfB Speldorf in die Klasse geklagt haben, der Abstieg erst viel später entschieden. Und das hätte dann natürlich auch Auswirkungen auf die unteren Spielklassen. „Natürlich kann ein Prozess vor einem Zivilgericht einige Zeit dauern, aber wir ziehen unser Ding durch“, unterstreicht Mathiak.

Beim Verband wird die Marschroute der Fortuna mit Argussaugen verfolgt. Siegfried Hirche, Vize-Boss des WFLV, berichtet: „Die Verrechtlichung nimmt in der gesamten Gesellschaft leider immer mehr zu. Vereine, die sich benachteiligten fühlen, ziehen vor ein ordentliches Gericht, dabei sind unsere Statuten eigentlich eindeutig. Die ganze Geschichte ist höchst unbefriedigend, denn die fehlende Klarheit über Auf- und Abstieg ist für den Sport ein Schlag ins Gesicht.“

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