Nicht nur im Profigeschäft ist der Faktor Zeit immens wichtig geworden, auch im Amateurfußball ist die Geduld vieler Verantwortlicher in den letzten Jahren geringer geworden. Beim Lüner SV war das nicht anders. Trainer Christian Hampel musste schon nach drei Niederlagen in drei Spielen gehen. Nach sechs Spieltagen steht der SV auf dem vorletzten Tabellenplatz, ohne Sieg und mit nur drei Unentschieden. Vor der Saison sah die Zielvorgabe deutlich anders aus. "Das Ziel, ganz weit oben mitzuspielen, war schon mutig. In dieser Liga ist es nicht so einfach, mal eben oben zu spielen oder aufzusteigen", weiß auch der neue Coach Mario Plechaty.
Dass dieses Ziel kaum noch zu erreichen ist, haben auch die Verantwortlichen verstanden und geben Hampels Nachfolger Zeit, um eine bessere Mannschaft zu formen. "Wir haben viel Pech gehabt mit Verletzten, die erst langsam zurückkehren. Unser Kader ist einfach zu klein für diese Ausfälle", erklärt der Übungsleiter. Nach sechs Jahren in Mengede hat sich Plechaty in Lünen so langsam akklimatisiert: "Ich kenne jetzt endlich alle Namen", schmunzelt er und fügt hinzu: "Es ist eine ganz andere Mannschaft als in Mengede. Hier spielen andere Charaktere und Typen, da haben wir noch einiges zu tun."
Plechaty ist sich aber sicher, dass die Mannschaft das Potential für mehr hat: "Wir spielen guten Fußball, aber wir müssen dann auch mal drei Punkte holen." Gegen die "schwarzen Raben" aus Wanne sollen diese Punkte geholt werden, auch wenn es auf der heimischen „Kampfbahn Schwansbell" gewiss nicht einfach werden wird. "Wanne ist super in die Saison gestartet, das ist klar. Klar ist aber auch, dass ich mir nicht so viele Gedanken über den Gegner mache, sondern mehr über mein Team", sagt Plechaty.
Angst vor einer weiteren Niederlage hat er allerdings nicht. Plechaty: "Ich wusste, dass es eine schwierige Aufgabe wird, doch ich wollte eine neue Herausforderung und Lünen ist genau richtig. Vielleicht schauen wir im Winter nochmal nach Verstärkungen, aber ich bleibe optimistisch."