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Kreisliga B Essen: Die Trainer des Spitzen-Duos im Doppelinterview
"Könnten sofort in der Bezirksliga mitspielen"

Kreisliga B Essen: Die Trainer des Spitzen-Duos im Doppelinterview

Ein Blick auf die Tabelle der Kreisliga B Essen Nord-West Gruppe 2 verrät bereits alles. Mit zehn Siegen aus zehn Spielen und einem Torverhältnis von 63:7 führen die Ballfreunde Bergeborbeck das Klassement nach an. Obwohl die "Ballermänner" von Trainer Jose Abeijon scheinbar nach Belieben durch die Liga spazieren, spüren sie jedoch den sprichwörtlichen Atem ihres ärgsten Verfolgers. NK Croatia Essen ist nur ganze sechs Treffer "schlechter", zieht wöchentlich fast im Gleichschritt mit - am vergangenen Spieltag feierten beide Teams 10:0-Auswärtssiege. RevierSport online sprach mit den Trainern über Gründe für die "totale Dominanz", Bezirksliga-Ambitionen und natürlich das direkte Aufeinandertreffen der beiden Top-Teams.

Der Aufstieg in Ihrer Gruppe entscheidet sich in genau zwei Spielen, korrekt? Peter Herms (Trainer NK Croatia Essen): "Richtig, die beiden Spiele gegen Bergeborbeck werden über den Aufstieg entscheiden."

Jose Abeijon (Trainer Ballfreunde Bergeborbeck): "Würde ich sagen, es ist ja generell sehr schwer, aus dieser 'Schweineliga' rauszukommen. Wenn man dann so ein Spiel verliert, ist der Drops schon ganz schnell gelutscht."

Sie haben also keine weiteren Team mehr auf dem Zettel?

Herms: "Ich glaube nicht. Da kann keiner mithalten. Vom Niveau her könnte meine Mannschaft sofort in der Bezirksliga mitspielen."

Abeijon: "BV Altenessen hat derzeit gerade mal drei Punkte Rückstand, die darf man nicht aus den Augen lassen. Für mich ist aber sogar der Bader SV noch mit im Rennen."

Wie ist die aktuelle Dominanz zu erklären? Sind Ihre Teams so stark oder die Liga so schwach?

Herms: "Diese Mannschaft hätte in der letzten Saison nie aus der Kreisliga A absteigen dürfen. Im Gegenteil: Eigentlich hätte man sogar oben mitspielen müssen. Aber es stimmte so einiges nicht, unter anderem gab es insgesamt zwölf Rote Karten. Aber das haben wir jetzt in der Griff gekriegt. Im Prinzip müssten wir direkt einen Durchmarsch bis in die Bezirksliga in Angriff nehmen. Nicht umsonst haben wir auch im Pokal Katernberg 19 rausgehausen. Zum Beispiel nur der vergangene Sonntag. Da hätten wir statt 10:0 durchaus 20:0 gewinnen können. Wir haben einen Altersschnitt von 21,7, mein ältester Spieler ist 27 Jahre alt. Da steckt also noch ein unheimliches Potenzial."

Abeijon: "Die Mannschaft war ja in der letzten Saison schon intakt. Jetzt haben wir mit Daniel Tegtmeyer und Eloualid El Messaoudi noch Bezirks- und Verbandsliga-Erfahrung hinzubekommen. Ich denke, wir sind also eigentlich gar keine Kreisliga B-Mannschaft mehr. Vor der Saison habe ich dennoch vorgeschlagen, dass wir mit unserer zweiten Mannschaft die Gruppen tauschen, da es in unserer Liga etwas leichter werden könnte. Nach dem bisherigen Saisonverlauf zu beurteilen, war das keine so schlechte Entscheidung. Wir hoffen also, dass uns dieses Mal der große Wurf gelingt."

Glauben Sie, dass sie die Schlagzahl über die gesamte Saison halten können oder fürchten Sie einen Einbruch?

Herms: "Wir werden nicht einbrechen, das kann ich mir nicht vorstellen."

Abeijon: "Wir hatten in den letzten drei Wochen ein kleines Tief. Spieler mit Wechseldienst und Verletzte haben aus unserem Kader von 19, 20 Leuten dann mal ganz schnell eine Truppe von 15, 16 Mann gemacht. Ich bläue deshalb meiner Mannschaft auch vor jedem Spiel ein, Respekt vor dem Gegner zu haben, aber es ist nunmal Kreisliga B. Da müssen wir vor allem aufpassen, dass wir immer konzentriert zuende spielen. Am gestrigen Sonntag haben wir nach 17 Minuten 5:0 geführt, zur Halbzeit 7:0. Das verleitet die Jungs dann natürlich dazu, dass jeder ein Tor erzielen will. Da müssen wir vielleicht etwas aufpassen."

Am 11.11. treffen Ihre beiden Klubs direkt aufeinander. Ihr Tipp?

Abeijon: "Wenn alles optimal läuft und wir alle Mann an Bord haben, gewinnen wir 2:0. Wir sind selbstbewusst und glauben an unsere Mannschaft, aber es wird natürlich schwer."

Herms: "Einen Tipp will ich nicht abgeben. Es wird in jedem Fall ein ganz enges Match. Physisch sind uns die Ballfreunde etwas überlegen, die haben einige lange Kerle dabei. Vom fußballerischen können sie uns aber nicht das Wasser reichen. Ich muss meinen Jungs nur einbläuen, dass sie auch kämpfen müssen."

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