Startseite » Fußball » Kreisliga B

Hertha Hamborn
Schwere Zeiten für die Hertha

Hertha Hamborn: Ein Kreisligist im Umbruch

Keine einfache Zeit für Ulrich Birken. Der Vorsitzende des SC Hertha Hamborn musste in dieser Saison schon eine ganze Batterie von Rückschlägen verkraften.

Eine andere, von Birken jüngst geschlossene Baustelle beim Neumühler Verein, war die Jugend. Auslöser war eine Mail, die der Vorsitzende vor ungefähr drei Wochen vom Fußballverband Niederrhein erhielt. "Mir wurde vom Verband mitgeteilt, dass über längere Zeit ein 23-jähriger Spieler in unserer B-Jugend eingesetzt wurde und man zu diesem Sachverhalt eine Anhörung ansetzen wolle. Daraufhin habe ich den Trainer, Wolfgang Rusitschka, mit diesem Vorwurf konfrontiert und er hat direkt gesagt, dass er aufhört. Dann hat er sich umgedreht und ist gegangen." Was ihm anfangs noch wie ein schlechter Scherz vorkam, sollte sich jedoch bewahrheiten. Wolfgang Rusitschka und sein Sohn verließen umgehend den Verein und ließen damit eine verwaiste Jugendabteilung zurück.

Weil auch viele Spieler gleich mitgingen, sah sich Birken vor der Aussicht, Woche für Woche die Begegnungen der Jugendmannschaften absagen und jeweils 50 Euro Strafe zahlen müssen. Das wäre auf Dauer vom Verein nicht zu leisten gewesen und deshalb habe sich der Verein entschieden, die gesamten Jugendmannschaften abzumelden und nur die einmaligen 250 Euro für die Nichtmeldung von Nachwuchsteams zu berappen. Aufgrund dieser vollständigen Abmeldung und der Einsicht des FVN, dass der Hauptverein mit "absolutem Nichtwissen" zu diesen Vorgängen stand, wurde auf eine saftige Strafe verzichtet und stattdessen nur die Verfahrenskosten berechnet. Birken zeigte sich sehr erleichtert: "Die haben Gnade vor Recht walten lassen. Denn das hätte alles der Hauptverein zahlen müssen und das bekomme ich einfach nicht gestemmt."

Kuddelmuddel zwingt zu komplettem Neuaufbau

Doch mit der seltsamen Angelegenheit um den nicht einsatzberechtigten Spieler ist es noch nicht gegessen. "Die Jugendspieler waren schon seit einem halben Jahr mit den Beiträgen im Rückstand. Und den kleinen Obulus, der an den Hauptverein abzugeben ist, bekommt die Jugendabteilung auch schon nicht mehr zusammen." Rusitschka habe "richtig Scheisse gebaut". Der Höhepunkt war für Birken dann, dass in der Rücktrittsmail an den Verband Probleme mit ihm als Grund für den Abgang genannt wurden. "Da war überhaupt nichts. Und Herr Rusitschka war für mich seitdem natürlich nicht mehr erreichbar."

Trotz des versuchten "Vereinsmords", wie Birken es nennt, wolle man im Duisburger Osten keine juristischen Anstrengungen unternehmen. Aber: "Das war einer der härtesten Schläge in die Fresse, die ich je bekommen habe", sagt ein angefressener Christian Birken. Nach den gemachten Erfahrungen plane der Verein zwar für die neue Saison mit Jugendteams, "aber ich rechne mit gar nichts mehr und breche auch ganz sicher nichts übers Knie. Bevor wir uns nochmal so einen Vogel ins Boot holen, warten wir lieber ein Jahr länger und haben dann wenigstens wieder einen ordentlichen Jugendvorstand."

Und zu allem Überfluss findet sich die erste Mannschaft in der Bezirksliga 8 zu Weihnachten auch noch auf einem Abstiegsrang wieder. Darüber aber macht sich Birken ebenso wenig Sorgen wie über die Reserve: "Momentan sieht das schlecht aus, aber die werden sich wieder fangen und die Klasse halten. Davon bin ich felsenfest überzeugt."

Seite 1 2
Deine Reaktion zum Thema
1
2
3
4
5
1
2
3
4
5
1
2
3
4
5
Neueste Artikel