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Essen: Kreisliga kompakt
"...dann brachen alle Dämme"

Essen: Kreisliga kompakt

Bis zur Winterpause ist's zwar noch ein wenig hin, einige Halbserien aber schon rum. Fazit: Es ist in vielen Ligen so spannend wie lange nicht mehr.

Kreisliga A Essen Nord-West:

Also, 15 Spieltage sind rum, jeder durfte mal mit jedem, eigentlich sollte man also wissen, wo man steht. Freilich, die Tabelle gibt zweifelsfrei Aufschluss über den aktuellen Stand der Dinge. Und doch ist es bemerkenswert, dass keine Mannschaft es verstand, die auffälligen Schwächen der Konkurrenten auszunutzen. Deshalb stehen zur Halbserie ganze fünf Teams an der Spitze, von denen gleich drei mit 29 Zählern aufwarten. Lediglich Spitzenreiter SG Altenessen (30 Punkte) und der Fünfte, FC Karnap (28), reißen überhaupt noch aus.

Bezeichnend für den Saisonverlauf, dass am Sonntag nur ein Spiel mit mehr als einem Treffer Differenz endete. Die Spitzenteams zeigten sich indes erstaunlich uninteressiert an einer möglichen Tabellenführung. Der SC Frintrop (2:2 gegen SV Borbeck) und die Sportfreunde Altenessen (1:1 bei den Ballfreunden Bergeborbeck) begnügten sich mit jeweils einem Punkt. Durch die fortwährenden Ausrutscher der Spitzenteams konnte sich nun sogar Aufsteiger TuRa 86 wieder heranpirschen. Nach zwischenzeitlich fünf sieglosen Spielen, von denen vier mit einer Niederlage endeten, haben die Altendorfer sich mit sechs ungeschlagenen Partien eindrucksvoll zurückgemeldet. Michael Cassola, Trainer des Tabellenvierten, zieht den Hut vor seiner Mannschaft: "Das hätten wir uns nicht erträumt, vor allem nach der Niederlagenserie." Und plötzlich ist es nur noch ein Zähler bis zum Spitzenreiter SG Altenessen. Für Cassola übrigens die "spielstärkste Mannschaft der Liga." Nicht zuletzt deshalb mag der Aufstiegstrainer seinem Team aber nicht zu viel zumuten. Über die Bezirksliga will er jedenfalls nicht reden: "Das sollen andere machen."

Während die Spitze es sich in der Vorweihnachtszeit also kuschelig macht und eng zusammenrückt, ist im Abstiegskampf wohl eine Vorentscheidung gefallen. Schlusslicht Adler Frintrop gelang gegen den Vorletzten, Tgd. Essen-West II, jedenfalls nicht der ersehnte Befreiungsschlag (0:2). Zwar ließen die Kicker vom Wasserturm zwischenzeitlich mit einem Sieg gegen den ehemaligen Spitzenreiter SC Frintrop aufhorchen, mit drei Punkten nach der kompletten Hinserie sieht es für das Team von Trainer Michael Bodden aber zappenduster aus.

Kreisliga A Essen Süd-Ost:

Das ist doch mal eine passende Antwort. In der Vorwoche noch mit 0:6 von der ESG 99/06 abgewatscht, kam der Spitzenreiter SV Kupferdreh mit offenbar mächtig Wut im Bauch zurück und kanalisierte den angestauten Frust in die richtigen Bahnen - zumindest aus Sicht des Tabellenführers. Wacker Steele hatte beim 0:7 wenig zu lachen. Was für den VfB aber nichts Neues ist: die gesamte Hinrunde gleicht einem Desaster. Eigentlich strebte der Klub längst höhere Weihen an, stattdessen folgte der Absturz. Der Weihnachtsbaum brennt an der Wolfskuhle!

Trainer Markus Hülshorst, der vor sechs Wochen das Amt von Richard Ruthenkolk übernahm, beschwichtigt: "Wir hatten am Sonntag arge personelle Sorgen und mussten Leute aus der 2. Mannschaft und von den Alten Herren einbauen. Dann kamen noch zwei kurzfristige Absagen hinzu. Wir sind also mit dem letzten Aufgebot nach Kupferdreh gefahren. 25 Minuten lang konnten wir die Partie sogar recht ausgeglichen gestalten, aber nach dem 0:1 brachen alle Dämme." Dennoch macht sich Hülshorst so seine Gedanken. Schon jetzt kündigt der Coach an, im Winter auf dem Transfermarkt tätig zu werden: "Ich habe einen recht großen Kader übernommen, der so aber nicht gepasst hat. Wir müssen etwas tun!"

Für den SV Kupferdreh war der deutliche Erfolg indes gleich doppelt wichtig. Vom FC Kray II bis Blau-Weiß Mintard: Die Top sechs punkteten geschlossen dreifach.

Lesen Sie auf Seite 2: Das Wochenende in den Kreisligen B

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