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"Juve"-Anhänger unter Rassismus-Verdacht
Inters Balotelli mit Gesängen beleidigt

Italien: "Juve"-Anhänger unter Rassismus-Verdacht

Die Mailänder Polizei hat Ermittlungen gegen Anhänger von Italiens Rekordmeister Juventus Turin wegen rassistischer Sprechchöre in die Wege geleitet. Rowdys hatten am Samstag beim Serie-A-Match Juventus-Inter (1:1) den dunkelhäutigen Inter-Spieler Mario Balotelli mit rassistischen Gesängen beleidigt.

Dieser verlor aufgrund der Hetzkampagne die Nerven, sah die Gelbe Karte und wurde von Trainer Jose Mourinho vorsichtshalber ausgewechselt. Die Polizei will nun mit Hilfe von Videoaufnahmen die Zuschauer ermitteln. Auch der italienische Fußballverband überprüft den Fall; der "alten Dame" droht eine hohe Geldstrafe. Inters Klubbesitzer Massimo Moratti sagte empört: "Wenn ich im Stadion gewesen wäre, hätte ich aus Protest die ganze Mannschaft zurückgezogen. Es gibt Grenzen. In Italien wächst der Rassismus. Es beeindruckt mich, dass von einem Teil der Öffentlichkeit rassistische Gesänge fast wie Pfiffe bewertet werden, die in allen Stadien der Welt normal sind."

Mourinho appellierte an seinen Schützling. "Von rassistischen Sprechchören darf er sich nicht beeindrucken lassen", äußerte der portugiesische Fußballlehrer über Balotelli, der als Adoptivkind in der Lombardei aufgewachsen ist. "Ich bin mehr Italiener als diese Fans", sagte der 18-Jährige nach dem Spiel. Balotellis Eltern stammen aus Ghana, er kam in Palermo zur Welt.

Schon im März war Balotelli ins Visier rassistischer Fans geraten. Beim Duell Inter-AS Rom (3:3), bei dem er zwei Treffer erzielt hatte, wurde der Spieler mit rassistischen Gesängen verspottet. Die Roma musste daraufhin eine Strafe von 8000 Euro zahlen.

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