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WM-Playoffs
Griechenland benötigt ein Fußball-Wunder

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Skibbe, Skibbe
Skibbe, Skibbe Foto: firo

Michael Skibbe und Thomas Stratos müssen ihr Team nach der 1:4-Niederlage in Kroatien aufrichten.

Thomas Stratos hört sich am Freitagmorgen am Telefon verschlafen an. Kein Wunder, der Co-Trainer der griechischen Nationalmannschaft hat eine schlaflose Nacht hinter sich. Das erste von zwei Play-off-Spielen um die Teilnahme an der Weltmeisterschaft 2018 in Russland endete mit einer derben Pleite. 1:4 in Kroatien, wie soll man da entspannt bleiben? „Ich habe gefühlt ein paar Minuten die Augen zugemacht“, sagt der 51-jährige Stratos.

Der Ex-Bundesligaprofi von Arminia Bielefeld und dem Hamburger SV und Cheftrainer Michael Skibbe hatten sich für die beiden Entscheidungsspiele gegen Kroatien so viel vorgenommen. Nur sechs Tore hatten die Griechen in zehn Qualifikationsspielen kassiert – ein Grund zum Optimismus, auch gegen die offensivstarken Kroaten. Das dachten zumindest Stratos und Skibbe – bis zum Desaster am Donnerstagabend.

Sokratis: Wir waren nicht anwesend

„Das Spiel war leider durch den Fehler unseres Torwarts früh entschieden. Ich habe gesehen, wie die Köpfe der Jungs runtergegangen sind. Das war der Knackpunkt“, analysiert Stratos. Borussia Dortmunds Profi Sokratis geht sogar noch einen Schritt weiter und erklärt den Kampf um die WM-Teilnahme für so gut wie verloren: „Kroatien hat sich zu 95 Prozent qualifiziert. Für die Bedeutung dieses Spiels waren wir nicht wirklich anwesend. Und die Tore, die wir bekommen haben, waren lächerlich.“ Griechenlands dritte WM-Teilnahme in Folge nach 2010 und 2014 käme einem Fußball-Wunder gleich. Denn wer soll am Sonntagabend (20.45 Uhr/DAZN) in Piräus die Tore schießen?

Die Offensive ist das große Pro-blem der Griechen. Hoffnungsträger Kostas Mitroglou, der in Neunkirchen-Vluyn am Niederrhein aufgewachsen ist und in der Jugend beim MSV Duisburg sowie bei Borussia Mönchengladbach ausgebildet wurde, war länger verletzt und kommt bei Olympique Marseille erst langsam in Form. „Ich will jetzt gar nicht daran denken, wer drei oder mehr Tore schießen soll“, sagt Stratos. „Die Jungs waren nach dem Spiel am Boden zerstört. Jeder träumt von der WM-Teilnahme. Die ist nun in weite Ferne gerückt. Wir brauchen jetzt keine Floskeln von uns zu geben und erzählen, die zweite Halbzeit oder dergleichen müsse noch gespielt werden, nein: Wir wollen das Rückspiel gewinnen, und dann sehen wir weiter.“

Die Hoffnung ist der Heimvorteil

Der Sensations-Europameister von 2004 steht vor schweren Zeiten. Die Kader der Top-Klubs von Olympiakos Piräus, PAOK Saloniki und AEK Athen, die die griechische Fahne im Europapokal hochhalten, sind mit Legionären überfüllt. Für das Trainer-Team der Nationalmannschaft ein Handicap. Der größte Trumpf der Griechen für Sonntag ist der Heimvorteil. Allen Schwierigkeiten zum Trotz: Mit der lautstarken Hilfe von 33 000 frenetischen Fans in Piräus sollen die Kroaten beeindruckt werden. Das Problem: Diese coolen Jungs Luca Modric, Ivan Perisic oder Ivan Rakitic haben schon ganz anderes erlebt. Und überstanden.

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