Nach der Boykottdrohung von 19 Zweitligisten versinkt der italienische Fußball immer tiefer im Chaos. Nachdem am vergangenen Wochenende bereits die Pokalspiele der 19 "Rebellen" abgesagt werden mussten, droht nun eine Verschiebung des am kommenden Wochenende geplanten Meisterschaftsbeginns.
Erstligisten drohen mit Konsequenzen
Um die Streikfront in der Seria B zu brechen, drohen nun die meisten Erstligisten mit harten finanziellen Konsequenzen bei einer Fortsetzung des Aufstandes: "Wir können diesen Protest nicht dulden, der den Saisonbeginn ernsthaft gefährdet", erklärten die Klub-Vertreter der Seria A. Bei einer Fortsetzung des Streiks würden die jährlich 90 Millionen Euro Unterstützung für die 2. Liga gestrichen. Nur die Erstliga-Aufsteiger Ancona Calcio und US Lecce schlossen sich dem Protest der Zweitligisten an.
Mit ihrem Boykott protestieren die Zweitligisten gegen die Aufstockung der Liga von 20 auf 24 Mannschaften. Der italienische Fußball-Verband (FIGC) hatte Mitte vergangener Woche beschlossen, die Serie B auf 24 Teams zu erweitern, um einen monatelangen Rechtsstreit mit dem abgestiegenen Zweitligisten Catania zu beenden. Gegen die Erweiterung der zweiten Liga protestieren die Klubs, die vor der Aufstockung die Lizenz für die Serie B erhalten hatten.
Verbandschef soll vermitteln
"Wir kämpfen um die Gerechtigkeit und um das Überleben", betonten die Präsidenten der Zweitliga-Klubs. Verbandschef Franco Carraro versucht zu vermitteln. Bei einem für Mittwoch geplanten Treffen mit den Klubchefs will er versuchen, eine Lösung zu finden, um den Beginn der Meisterschaft zu retten. Carraro gerät jedoch zunehmend unter Druck. Die Serie-B-Chefs wollen bei der am Mittwoch geplanten Verbandsversammlung mit einem Antrag seine Demission fordern. Carraro sei für den Chaos verantwortlich, in das der italienische Fußball gestürzt sei, behaupten die Zweitligisten.