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Das Wetter ist egal
Die deutschen Fans feiern trotzdem

WM: Deutsche Fans feiern trotz widrigen Wetters
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Allen Hitzewellen und Wolkenbrüchen zum Trotz haben Millionen Fans den deutschen 4:0-Triumph über Argentinien gefeiert. In Köln schlug der Blitz in den Dom ein.

Allein 400.000 Menschen verfolgten bei knapp 40 Grad am heutigen Samstag auf der Fanmeile in Berlin den furiosen Auftritt der deutschen Nationalelf und feierten ausgelassen den 4:0 (1:0)-Triumph im WM-Viertelfinale gegen Argentinien.

Auch in der Kölnarena, auf dem Heiligengeistfeld in Hamburg und im Olympiastadion von München kamen mehrere Zehntausend bunt verkleideter DFB-Anhänger zusammen, um das Spiel zu verfolgen und dem Team von Bundestrainer Joachim Löw zuzujubeln. Spätestens nach dem 2:0 durch Miroslav Klose in der 67. Minute kannte der Jubel keine Grenzen, alle Dämme drohten zu brechen.

Und selbst deutsche Auswanderer mussten nicht auf das Gemeinschaftsvergnügen Fußball verzichten. Die deutsche Botschaft in Paris baute extra eine Leinwand im Garten auf, auch im deutschen Konsulat in New York oder im Goethe-Institut in Washington konnte man das Spiel verfolgen. In der Großdiskothek Megapark in El Arenal auf Mallorca feierten 6000 Urlauber erst Jürgen Drews und Costa Cordalis, dann Bastian Schweinsteiger und Thomas Müller.


In Deutschland gab es an den Public-Viewing-Standorten in nahezu allen Städten des Landes - bevorzugt auf Marktplätzen oder in Fußball-Stadien wie den WM-Arenen in Gelsenkirchen oder Leipzig - schon Stunden vor dem Anpfiff der Partie um 16 Uhr großen Zulauf. Vom Königsufer in Dresden über den Opernstrand in Frankfurt bis zum Schlossplatz in Stuttgart, von Suhl über Bitterfeld bis Bernkastel-Kues, vom Kobelt-Zoo in Schwanheim über das Waldfest in Kreuth am Tegernsee bis zur Kulturhöhle im sauerländischen Balve - überall verfolgten Tausenden Fans gemeinsam die Partie in Kapstadt.

Dabei hatten Metereologen wegen der großen Hitze extra eine Warnung ausgegeben. "Seit vier Tagen warnen wir bereits vor dieser Wetterfront, vor allem die Westhälfte Nordrhein-Westfalens wird davon betroffen sein", sagte Meteorologe Günther Hamm vom Wetterdienst Essen dem SID: "Schlimmstenfalls könnten Menschenleben gefährdet sein."

Die meisten Fans ließen sich davon jedoch nicht abhalten. Die Veranstalter in Berlin reagierten auf die Gefahr, indem sie alkoholfreie Getränke preiswerter abgaben als bei den letzten Veranstaltungen. Auf dem Friedensplatz in Dortmund wurden die Fans gar mit kostenlosem Trinkwasser versorgt. [forum]5847,right[/forum] In Köln öffnete eine Stunde vor dem Anpfiff der Himmel seine Schleusen, die Polizei und der Veranstalter mussten die Außenfläche der Kölnarena räumen. Die Besucher wurden in die Gänge gebracht, um sich dort vor dem starken Regen unterzustellen, sagte ein Polizeisprecher dem SID. Verletzte habe es dabei keine gegeben, auch die 50 Quadratmeter große Leinwand habe die starken Regenfälle unbeschadet überstanden. Dafür schlug der Blitz aber in den nahegelegenen Kölner Dom ein.

Dort, wo es trocken blieb, verzichteten die Veranstalter oft auch auf den künstlichen "Wassernebel". Die Gründe: Das rasche Abkühlen könne Kreislaufzusammenbrüche hervorrufen. Außerdem sei die sommerliche Kleidung durch Wasser schnell transparant, Mobiltelefone oder Kameras könnten beschädigt werden.

Andere Veranstalter, wie die Westfalenhallen in Dortmund, warben mit der "Wettersicherheit" durch die Klimatisierung der Halle 4. Allerdings waren unter dem Hallendach keine Vuvuzelas erlaubt. Dafür gab es in Dortmund sogar einen Service für VIP-Fans, die sich für 59 Euro in einem separaten Bereich mit "bester Sicht auf die Leinwand" verköstigen lassen konnten. Auch privat trafen sich unzählige Fans zur Fußball-Fete im heimischen Garten. In vielen Supermärkten war das Grillfleisch schon am Samstagmorgen ausverkauft.

Auch die anderen Sportarten hatten gegen die Übertragung der Fußball-WM keine Chance. Bei der DTM auf dem Norisring wurde das Viertelfinale auf fünf Großbildleinwänden und einer Leinwand im Festzelt übertragen. Sogar der Zeitplan wurde angepasst. Während des Spiels fanden lediglich schallgedämpfte Renntaxifahrten statt, um die Übertragung des Spiels nicht zu stören.

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