Seit fast zwei Wochen befindet sich auch Rot-Weiss Essen aufgrund der Corona-Krise im Homeoffice. Statt Mannschaftstraining und Spielte gibt es derzeit nur individuelle Pläne für die Spieler. RWE-Trainer Christian Titz stand am Freitagnachmittag der „justfootball“-Academy auf Instagram live Rede und Antwort und berichtete unter anderem von seinen emotionalsten Momenten im Fußball.
Dazu gehörte auch sein Pflichtspiel-Debüt als Trainer von RWE. Vor 14.497 Zuschauern an der Hafenstraße gewannen die Bergeborbecker mit 2:1. Erst in der sechsten Minuten der Nachspielzeit erzielte Alexander Hahn mit einem verwandelten Foulelfmeter den Siegtreffer. „Du läufst ins Stadion ein und überall schmettern alle ,Oh RWE’“, schwärmt der ehemalige HSV-Coach. „Als Ali Hahn das 2:1 erzielt hat, ist das Stadion explodiert. Das ist ein wirklich tolles Erlebnis.“ Es war der Startschuss eines starken Saisonstarts und der erfolgreichsten Spielzeit aus Essener Sicht seit dem Aufstieg aus der NRW-Liga.
Ohnehin, sagt Titz, fehle ihm derzeit das Stadionerlebnis: „Ich kann schon sagen, dass ich die Hafenstraße sehr vermisse. Im Stadion herrscht eine außergewöhnliche Atmosphäre, in der du den Zusammenhalt der Menschen spürst.“ Dies ginge ihm nun ab. Die Hafenstraße, so berichtet er, wäre ohnehin einfach außergewöhnlich. Erst recht, wenn das Flutlicht anginge.
Derzeit verbringt er die Zeit jedoch hauptsächlich bei seiner Familie in der Nähe von Düsseldorf. „Ich habe meine Frau, meine Kinder und meinen Hund um mich herum. Die halten mich auf Trab“, sagt Titz und berichtet von seinem Arbeitsalltag: „Ich erstelle Trainingspläne und schaue mir viele Videos an. Außerdem kann ich jetzt viele Sachen aufarbeiten, zu denen man sonst nicht kommt. Zudem führe ich viele Telefonate, beispielsweise mit Spielern.“
Und dann richtete er noch einen Wunsch nach draußen: „Ich hoffe, dass möglichst viele Menschen auf der Welt vom Leid der Krankheit verschont werden.“
