Oberhausen: Massenschlägerei nach Spielabbruch/Drei Spieler im Krankenhaus

Polizei stellt Strafanzeige wegen Körperverletzung

Bericht des Polizeipräsidiums Oberhausen:

Nach einer Roten Karte in der zweiten Halbzeit während eines Fußballspiels der Sportfreunde Königshardt gegen die Fußballmannschaft des Turnerbund Oberhausen kam es zu einer tätlichen Auseinandersetzung zwischen den Mannschaften. An der Schlägerei beteiligten sich auch Ersatzspieler sowie Angehörige der Trainerteams. Der Platzverweis war gegen einen Spieler des Turnerbund Oberhausen ausgesprochen worden, als zunächst dem Schiedsrichter die Rote Karte aus der Hand gerissen wurde und sich im weiteren Verlauf eine Schlägerei zwischen ca. 30 - 40 Personen entwickelte. Die Oberhausener Polizei setzte die kompletten Einsatzkräfte der Wachen Oberhausen-Mitte und Sterkrade ein, um die Schlägerei zu unterbinden.

Spielergebnis: 3 verletzte Personen, die im Krankenhaus versorgt werden mussten, Spielabbruch durch den Schiedsrichter, eine Strafanzeige wegen gefährlicher Körperverletzung durch die Polizei.[...]

Torsten Schneider (TB Oberhausen II): Die ganze Berichterstattung bislang ist zu übertrieben und viel zu einseitig dargestellt worden. Die dpa und das Radio haben die Story immer wieder etwas verändert.

Was ich zu Beginn erst einmal sagen muss ist, dass die Schlägerei mit dem Spielabbruch gar nichts zu tun hatte. Die Rote Karte gab es gegen meinen Kicker wegen Beleidigung. Als der Schiri die Karte dann gezückt hatte und hoch hielt lief ein Zuschauer auf den Platz und riss sie ihm weg. Daraufhin hat der Unparteiische das Match abgebrochen. Damit war das auch erst einmal gegessen. Wir waren auf dem Weg in die Kabine. Dann ist mein türkischer Trainerkollege Abedin Arslan von einem ebenfalls türkischen Zuschauer aus dem Königshardter Pulk beleidigt worden. Der hat ihn dann zur Rede gestellt anstatt die Ohren besser auf Durchzug zu stellen. Daraufhin ist mein Trainerkollege mit einer Flasche bedroht worden und hat dem Zuschauer dann einen Kinnhaken verpasst.

Insgesamt waren vielleicht 20 Leute auf dem Platz. Die, die beim dem Tumult drumherum standen, haben versucht die beiden auseinander zu halten. Tätlich wurden nur wenige Personen, aber in der Gänze sah das nach mehr Leuten aus. Ein Spieler der dann schlichten wollte hatte dann auch noch eine abbekommen. Als die Polizisten da waren, wussten sie erst nicht so recht was sie machen sollten. Sie sind dann da geblieben um Strafanzeige zu stellen. Sowohl wir als auch die Königshardter haben uns mittlerweile entschuldigt.

Gerd Lutz Schilling (1. Vorsitzender SF Königshardt): „Es handelt sich um ein schwebendes Verfahren, deswegen haben wir vom Vorstand beschlossen, dass wir keine Äußerungen zum Vorfall tätigen werden, erst dann wieder, wenn die Kreisspruchkammer ein Urteil gesprochen hat. Dieses erwarten wir in naher Zukunft. Ich kann nur sagen, dass die Situation durch die andere Seite eskalierte. Wer für dieses Ausmaß verantwortlich war kann ich nicht genau sagen. Die Polizei hat die entsprechenden Aussagen aufgenommen.