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Reus, Draxler oder Brandt – Wer wird Özils Nachfolger?

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Der sportlich schmerzvolle Verlust von Mesut Özil gibt dem DFB-Team die Chance, neu anzufangen. Denn Özils Erben sind viele. Ein Kommentar.

Es gab in den vergangenen acht Jahren Gesetzmäßigkeiten in der Ära des Bundestrainers Joachim Löw, an denen nicht zu rütteln war. Zum Beispiel die, dass Mesut Özil im zentralen offensiven Mittelfeld spielen wird, wenn denn ein einigermaßen wichtiges Spiel anstand und es sein Gesundheitszustand zuließ.

Özil wäre sehr wohl einsatzfähig, wenn am Donnerstagabend die Begegnung mit Frankreich in München angepfiffen wird. Wenn also die WM-Versager auf die WM-Gewinner treffen und eine neue Zeitrechnung im deutschen Fußball beginnt. Die Stunde Null. Neuanfang. Ohne Özil, den Mann, der auf der Zehn spielte und auch die 10 auf dem Rücken trug.

Löw wird nicht starr entscheiden

Dessen Position gilt es für die Zukunft neu zu vergeben. Löw hat verschiedene Möglichkeiten. Da wäre der Alt-Weltmeister Thomas Müller (fast 29), der gerade bei Bayern München wieder aufzublühen scheint. Zwei Tore, zwei Vorlagen aus zwei Spielen. Und zwar nicht mehr als Flügelspieler, sondern im Zentrum als eine Art Doppelzehn. Da wäre der in der Nationalmannschaft noch unverbrauchte Dortmunder Marco Reus (29), der sich bereits in Stellung gebracht hat („Ich habe nie einen Hehl daraus gemacht, dass ich gern auf der Zehn spiele.“). Da wären aber auch jüngere Vertreter wie der Ex-Schalker Julian Draxler (24) und Julian Brandt (22). Dem Leverkusener vermachten sie beim DFB das Trikot mit der Nummer 10. Und da wären, je nach taktischer Ausrichtung, noch eine Handvoll anderer Kandidaten, die da auftauchen könnten und auch werden.

Löw wird sich nicht auf einen festlegen, er wird nicht starr entscheiden und damit berechenbar sein wie in den vergangenen Jahren. Auch das geriet ihm ja gerade nach dem WM-Aus zum Vorwurf. Der sportlich schmerzvolle Verlust eines Künstlers wie Özil wird die Chance bieten, neu anzufangen. Denn Özils Erben sind viele. Und die klassische Zehn, der Spielmacher, ist vielleicht ein Relikt der Vergangenheit.

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