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Was macht eigentlich...
Olaf Schreiber? Aus der Reha in die Welt

Was macht eigentlich: ...Olaf Schreiber?
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"Wenn ich den Gegner kaputt rennen konnte, war ich am besten", erinnert sich der "Sachsenbiltz" an seine Zeit im Bochumer Trikot. Und heute, Olaf Schreiber?

Olaf Schreiber ist so nett, uns am Empfang abzuholen. Dabei macht das Gehen an diesem Tag Mühe und die Schritte sind etwas „unrund“. „Ich habe gestern doch nur 40 Minuten gespielt“, sagt der 41-Jährige Export- und Kundendienstleiter der GoGas Goch GmbH über seinen Einsatz beim SUPERPOTT im Trikot des VfL Bochum. „Sonst beschränkt sich mein Sport doch aufs Radfahren mit meiner Tochter Alice und ein wenig Kicken mit meinem Sohn Colin.“

Wir war es denn beim SUPERPOTT?

Olaf Schreiber, geboren am 12. September 1969, spielte in der Jugend für Sachsenring Zwickau, zugleich seine erste Station im Seniorenbereich (1977 – 91), nach verpasster Qualifikation für die gesamtdeutsche 2. Liga erfolgte ein Wechsel zu Carl Zeiss Jena (1991 – 94). Nach der zwischenzeitlichen Rückkehr nach Zwickau (1994 – 96), gelang beim VfL Bochum der Sprung in die Erstklassigkeit (1996 – 2001). In seiner Karriere bestritt Schreiber 68 Bundesligaspiele (2 Tore) sowie 167 Einätze in der 2. Liga (20 Tore).

Ich musste mich schon nach dem ersten Spiel von Vereinsdoc Jimmy Schubert tapen lassen, denn nach einer Flanke wollte der Oberschenkel nicht mehr. Aber unsere 97er-Truppe ist einfach sensationell. Die harmoniert perfekt. Das hat uns früher auf dem Platz ausgezeichnet und wenn wir uns heute treffen, ist es immer noch so, sodass wir anschließend noch in Bochum um die Häuser gezogen sind. Es lag auch an der Mannschaft, dass ich mich nach meinem Wechsel ins Ruhrgebiet direkt wohl gefühlt habe. Das Revier hat Sie aber schon vorher, in der Pokalsaison 1993/94, kennen gelernt.

Damals haben wir mit Jena im Westfalenstadion gewonnen. Der einzige Treffer gelang mir ausgerechnet mit dem Kopf – eine absolute Seltenheit. Danach gewannen wir in Uerdingen mit 3:2 mit zwei Treffern von mir. Im Achtelfinale war Wattenscheid dran, wieder mit einem 1:0, bevor wir erst im Viertelfinale gegen Rot-Weiss Essen verloren haben. Ich habe damals den 14. Elfmeter verschossen. Wir waren raus und RWE kam bis nach Berlin.

Und nun sind Sie ausgerechnet bei einer Dortmunder Firma gelandet. Nehmen Ihnen die Kollegen das noch übel?

Hier sind natürlich die meisten Borussen und fast alle konnten sich damals, als ich bei GoGas begonnen habe, noch daran erinnern.

Wie kam es dazu?

Ich musste schon mit 32 mit dem Fußball aufhören. Gerne hätte ich noch mal in meinem Traumland Frankreich gespielt, aber dann gab es am letzten Spieltag, drei Minuten vor Ende, dieses Foul von Carsten Ramelow. Wir waren längst abgestiegen und Leverkusen sicher in der CL-Quali. Nun war das Wadenbein gebrochen, dazu sämtliche Bänder gerissen. Ein Jahr habe ich dann in der Reha verbracht, aber den Anschluss nie wieder geschafft.


Wie sah die Neuorientierung aus?

Ich habe bei IST in Düsseldorf Sportmanagement studiert und abgeschlossen, zeitgleich aber bei GoGas eine Ausbildung zum Industriekaufmann gemacht. Da habe ich dann am Bochumer Berufkolleg mit lauter 18-Jährigen zusammen gesessen.

Somit sind sie nun schon im zehnten Jahr im selben Unternehmen.

...und dem Fußball noch durch unsere Produkte verbunden.

Inwiefern?

GoGas stellt Heizsysteme her, die in vielen Stadien zum Einsatz kommen, so z.B. in der ESPRIT-Arena oder vor dem Umbau auch in Leverkusen. In den Niederlanden haben wir schon 14 Stadien mit unseren Heizstrahlern ausgestattet. Hierzulande hat sich das noch nicht so weit durchgesetzt, aber das wird kommen, sobald eine handvoll Stadien ihre Tribünen erwärmen. Dabei ist das keinesfalls kompliziert. Die eingesetzte Infrarotstrahlung ist sehr energieeffizient. Auf der Haut entsteht ein Gefühl, als sei es zehn Grad wärmer.

Wie sieht ihre Tätigkeit aus?

Vor allem bin ich viel in der Stadien der Welt unterwegs: Warschau, Orlando, London, Oslo, Ankara und so weiter. Ich habe zwar in der DDR sämtliche Jugendauswahlmannschaften durchlaufen und mit dem VfL die Europacuptour nach Brügge, Trabzon und Amsterdam mitgemacht, aber nun sitze ich noch öfter im Flieger, besuche Messen und rede mit Stadionmanagern.

Ist es denkbar, dass der „Sachsenblitz“ noch mal zu seinen Wurzeln zurückkehrt?

Nein, nach 15 Jahren in Bochum ist das Ruhrgebiet meine Heimat geworden.

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