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Ein Sieg des Willens

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MSV Duisburg: Bollmann geht in die Klubgeschichte ein
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"Wir werden zeigen, dass die Vorbereitung überbewertet wird.“ Diese Aussage stammt von Karsten Baumann, als er nur elf Tage vor Saisonstart die Zebras übernahm.

Jetzt, fast drei Wochen später, behält er damit Recht. Denn die Duisburger sind für ihre Verhältnisse in Schallgeschwindigkeit gestartet. Bereits am zweiten Spieltag hat der MSV seinen ersten Dreier verbucht. Zum Vergleich: In der letzten Saison gelang es den Meiderichern erst im neunten, davor das Jahr im sechsten Versuch.

„Der Zusammenhalt ist beeindruckend.“

Dabei hatten wohl nur die kühnsten Optimisten damit gerechnet, dass Baumanns Rumpfelf die Hitzeschlacht in Burghausen mit 2:0 (1:0) für sich entscheidet. „Die Vorzeichen waren nicht gut, aber wir haben alles in die Waagschale geworfen und uns für unseren Aufwand belohnt“, stellte der Fußballlehrer zufrieden fest. „Der Zusammenhalt nach so kurzer Zeit ist wahrlich beeindruckend.“

Für den denkwürdigen Sieg zeichnete ausgerechnet Markus Bollmann verantwortlich. Der Kapitän markierte nicht nur das erste Drittligator der Klubgeschichte, er hielt auch den Laden hinten zusammen. „Solche Geschichten schreibt nur der Fußball und für Bolle freut es mich um so mehr, dass er getroffen hat, denn er ist ein positiv Verrückter“, klopfte Baumann dem 32-Jährigen Abwehrchef auf die Schulter.

Für den Innenverteidiger, der vor zwei Jahren aus Bielefeld ins Revier wechselte, ging in der 42. Minute eine verletzungsreiche Odyssee zu Ende. In seiner ersten Spielzeit im MSV-Trikot kam der „Seuchenvogel“ gerade einmal auf elf Einsätze, im zweiten Jahr waren es nur fünf Kurzeinsätze. Insgesamt stand Bollmann bisher lediglich 687 Minuten für den MSV auf dem Platz. Doch jetzt ist er Kapitän, Leistungsträger und Torschütze. „Das ist ein unglaubliches Gefühl“, lachte Bollmann: „Gegen Heidenheim hätten wir schon einen Punkt verdient gehabt, in Burghausen war jetzt vielleicht auch das nötige Quäntchen Glück dabei. Wichtig ist, dass wir in einem schweren Spiel Charakter bewiesen haben.“

Nach vorne verbessert

Den unbändigen Kampfgeist strich auch Baumann hervor. „Im Gegensatz zum Spiel gegen Heidenheim haben wir uns nach vorne verbessert, auch wenn dafür hinten einige Wackler dabei waren. Insgesamt war es bei diesen Temperaturen, bei denen uns die beiden Trinkpausen geholfen haben, ein Sieg des Willens.“

Obwohl die Hausherren fast vier Wochen länger zusammen sind und ihre Fitnessvorteile im zweiten Durchgang ausspielten, scheiterten sie entweder am gut aufgelegten Michael Ratajczak oder am eigenen Unvermögen. „Ich wusste um die kurze Vorbereitungszeit der Duisburger, deshalb haben wir Pressing gespielt“, resümierte Georgi Donkov: „Aber vorne hat uns die Verbissenheit gefehlt und der MSV war am Ende abgezockter.“ Wie beim 2:0, das Kingsley Onuegbu ganz cool erzielte und sofort Sportdirektor Ivica Grlic in die Arme sprang. „Er hätte schon früher treffen müssen, aber für seine Größe ist er unglaublich geschmeidig und hat es klasse gemacht“, lobte Baumann seinen Knipser.

Für die Zebras, die am Sonntag und Montag frei haben, beginnt die Pokalwoche am Dienstag mit der Vorbereitung auf das Erstrunden-Match gegen Paderborn. Apropos DFB-Pokal: Das letzte Mal, als der MSV so schnell dreifach gepunktet hat, war in der Saison 2010/11. Damals zogen die Duisburger ins Finale ein. Vielleicht gelingt ihnen erneut der erste Schritt in eine erfolgreiche Pokalserie, die für den Verein wirtschaftlich ein Segen ist.

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