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Luthe im Interview

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VfL Bochum: Luthe im Interview
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Nach einer glänzenden Vorbereitung hat sich der VfL viel mehr vom Auftakt in die Rückrunde versprochen. In Aalen gab es einen Punkt, gegen Regensburg keinen.

Im Interview spricht Bochums Kapitän Andreas Luthe über Kommunikationsprobleme, Floskeln und den Abstiegskampf.

Andreas Luthe kommt 20 Minuten verspätet zum vereinbarten Interviewtermin im Bochumer "Tierparks". Die Baustellen rund um die Castroper Straße machten dem Torwart und Kapitän des VfL Bochum zu schaffen. Und irgendwie sind diese Baustellen Sinnbild für die Situation des Zweitligisten. Im Interview mit WAZ.de spricht der "Bochumer Junge" einen Tag nach der Niederlage gegen Jahn Regensburg über Kommunikationsprobleme, Floskeln und den Abstiegskampf mit seinem Verein.

Gefunden auf …

Sie kommen gerade vom Auslaufen. Wird beim Rundendrehen viel miteinander gesprochen, oder ist da jeder gedanklich für sich?

Wie die Stimmung beim Auslaufen ist, kommt extrem auf das zurückliegende Resultat eines Spiels an. Wenn wir unsere Niederlage gegen Regensburg als Beispiel nehmen, ist es auf dem Trainingsplatz schon sehr ruhig. Jeder ist mit seinen Gedanken für sich, was nichts Schlechtes ist. Nach guten Spielen ist es wesentlich lockerer und da tauschen wir uns mehr aus.

Was sind das für Gedanken in der Stille des Laufens? Während des Laufens ist man ganz bei sich, hat eine gewisse Ruhe und kann sich sortieren. Das ist nach so einem schlechten Spiel auch angebracht.

Wurde überhaupt schon über das Spiel gesprochen? Der Trainer macht vor dem Auslaufen immer eine erste, kleine Sitzung, in der die Hauptkritikpunkte angerissen werden. Er reißt die Themen an, die auch Bestandteil der ausführlichen Analyse sind, die meist zwei Tage vor dem nächsten Spiel stattfindet. Danach gehen wir alle getrennte Wege, reflektieren und denken über unsere Leistungen nach.


Damit nach dem freien Tag hart kritisiert werden kann? Wenn jeder Spieler bei seiner Familie etwas abschalten konnte, arbeiten wir die Partie noch mal auf, ja.

Sie können den Auftritt gegen Regensburg trotzdem sicherlich schon einordnen.

Wir haben eine katastrophale erste Halbzeit gespielt, haben keine Ruhe ins Spiel bekommen und haben erst nach dem Gegentor angefangen, Fußball zu spielen. Die zweite Hälfte war sicherlich etwas besser und wir hatten durch Standardsituationen Möglichkeiten zum Ausgleich. Aber als wir ein bisschen offensiver gespielt haben, bekommen wir mit dem 0:2 den Gnadenstoß.

Wie erklären Sie sich die ersten 45 Minuten, in denen es dem VfL nicht gelungen ist, Pässe über fünf Meter an den eigenen Mann zu bringen?

Das ist ein Rattenschwanz. An einem guten Tag lässt du dich davon nicht beeinflussen, wenn einer einen Fehler macht. An einem schlechten Tag, kommt dann der nächste auch ins Stolpern und so setzt sich das dann fort. Wir haben uns von der Unruhe innerhalb der eigenen Mannschaft anstecken lassen.

Konnten Sie als Mannschaftskapitän nicht eingreifen und wachrütteln?

Es gibt Dinge, die man direkt im oder nach einem Spiel ansprechen und aufarbeiten muss. Das sind in der Regel Situationen, die ich von meiner Position als Torwart gut beurteilen kann, zum Beispiel Aktionen der Innen- oder Außenverteidiger. Den richtigen Blick auf das komplette Spiel bekomme aber auch ich erst in der Analyse durch den Trainerstab.

Nach Spielen, egal ob Sieg oder Niederlage, werden meist nur Floskeln gedroschen, letztlich aber wenig gesagt.

Jede Woche stehen wir unmittelbar nach dem Abpfiff Journalisten und Medienvertretern Rede und Antwort. Man erwartet von uns, dass wir Fehler analysieren und direkt erklären. Aber wie erklärt man Dinge, die gerade zwei Minuten vorbei sind? Da ist nicht einfach. Und oft kommt am Ende die eine oder andere Floskel raus.

Es gibt aber auch Fußballer, die sehr schnell klare Worte finden.

Wir klären bei uns im Verein die Dinge in erster Linie intern. Wer sich vor die Journalisten stellt, mit der Faust auf den Tisch haut und Kollegen öffentlich kritisiert, ist in meinen Augen unprofessionell.

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