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MSV: Ein Tierliebhaber
Ibertsberger mag die Drecksarbeit

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MSV: Tierliebhaber feiert Debüt gegen die Löwen
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"An Tagen wie diesen, wünscht man sich Unentlichkeit." Für Andreas Ibertsberger münzt der Kultsong der Toten Hosen auf 8. Oktober 2005, seinen großen Tag.

Es war ein Mittwochabend, WM-Qualifikation. Mit der österreichischen Nationalmannschaft lief er im ausverkauften Wembley-Stadion auf. Die Aufgabe des damals 22-Jährigen: Schalte David Beckham aus.

Gefordert, getan: Ibertsberger legte den englischen Weltstar an die Leine. Beckham war sogar so entnervt, dass er den Abwehrspieler zwei Mal aus lauter Frust über die Klinge springen ließ und dafür in der 59. Minute prompt die Ampelkarte kassierte. Österreich verlor am Ende zwar knapp mit 0:1, doch Ibertsberger war der neue Stern am Fußballhimmel der Alpenrepublik.

Acht Jahre sind seither vergangen, in denen die Strahlkraft allerdings etwas nachgelassen hat. Vom SC Freiburg wechselte er nach Hoffenheim. Bei der TSG hielt er vier Spielzeiten lang den Laden dicht, verdiente sich Bestnoten in der Beletage und wurde 2008 sogar überraschend Herbstmeister mit den Kraichgauern.

"Ibi" wurde blenden aufgenommen

Doch dann war Schluss, sein Vertrag wurde im Sommer 2012 nicht verlängert, weil Ibertsberger eine Rückenverletzung aus der Bahn geworfen hatte. Was folgte, war die Vereinslosigkeit. Glück für den MSV, der sich deshalb die Dienste des 81-fachen Erstliga-Akteurs sichern konnte.

Auch Ibertsberger ist glücklich, in Meiderich gelandet zu sein: „Duisburg ein toller Verein, auf den ich mich riesig freue.“ Von der Mannschaft ist er „blendend“ aufgenommen worden und weil mit Branimir Bajic und Goran Sukalo die zentralen Figuren am Samstag gegen München gelbgesperrt sind, kann sich Ibertsberger nach nur acht Tagen bei den Zebras bereits berechtigte Hoffnungen machen, gegen die Löwen in der Startelf zu stehen. „Ich habe in den letzten Jahren zwar hinten links gespielt, kann aber auch auf der rechten Seite oder als Sechser auflaufen“, ist der Ex-Salzburger in der Besetzung der zentralen Defensive mehr als nur eine Alternative.

Dass sich die Löwen selbst zerfleischen, interessiert nicht

Auch Kosta Runjaic überlegt die Variante mit Julian Koch und Ibertsberger. Er soll den Part Sukalos einnehmen, weil er im Gegensatz zum zuletzt starken Tanju Öztürk über wesentlich mehr Erfahrung verfügt. „Andreas ist eine Option“, nickt Runjaic. „Wenn mich der Coach bringt, freue ich mich natürlich“, fiebert Ibertsberger seinem Heimdebüt so oder so entgegen. „Das Stadion ist klasse, die Fans fantastisch. Leider haben uns bislang die Tore gefehlt, aber wenn wir kompakt stehen werden sich Chancen ergeben. Kreative Spieler haben wir schließlich genug.“

Dass sich die Löwen gerade selbst zerfleischen, interessiert „Ibi“ derweil nicht. „Wir sollten uns nicht mit München befassen. Uns erwartet eine starke Mannschaft, gegen die wir unser Spiel durchbringen müssen. Wenn wir die Vorgaben des Trainers erfüllen, wird sich jede Mannschaft gegen uns schwer tun.“

Dem „Ösi“ gefällt das Revier

Leichtgefallen ist ihm indes der Wechsel von der grünen Rhein-Neckar-Region ins graue Revier. „Mir gefällt der Pott ganz gut“, lacht Ibertsberger, der sich vorerst in einem Hotel einquartiert hat: „Bislang kannte ich das Ruhrgebiet nur von außen durch die Medien und da hat es mir schon gefallen. Jetzt kann ich es endlich auch mal von innen erleben.“

Das Revier muss er allerdings alleine erkunden, denn seine Frau Donate, die er 2007 in Freiburg kennengelernt hat, bleibt erst einmal in Heidelberg wohnen: „Ob sie hierhin zieht, hängt davon ab, ob ich einen längerfristigen Vertrag beim MSV unterschreibe“, berichtet Ibertsberger, der sich einen Umzug in den Westen durchaus vorstellen kann: „Zu Hause haben wir ein paar Pferde und Hunde, um die sie sich kümmern muss. Geht es für mich in Duisburg weiter, kommt sie aber nach. Wir werden auch hier etwas für die Pferde finden.“

„Ibi“ und Sven Beuckert: Zwei Pferdenarren unter sich

Mit Sicherheit wird ihm dann Torwarttrainer Sven Beuckert mit Rat und Tat zur Seite stehen. Der Pferdenarr kennt sich schließlich bestens aus. „Wir haben uns auch sofort über unser Hobby unterhalten“, grinst Ibertsberger, der selbst aber nicht gerne reitet, sondern sich lieber um die „Drecksarbeit“ kümmert. „Ich bin mit Schweinen und Kühen groß geworden. Ich habe kein Problem damit, beispielsweise einen Stall auszumisten.“

Perfekte Voraussetzungen für den Zebrastall und für ein Debüt des Tierliebhabers gegen die Löwen.

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