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Situation unverändert
Kontroverse Diskussionen in Trainer-Frage

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MSV: Die Trainer-Situation ist unverändert

Einzigartiger MSV. Der Absturz der Duisburger Zebras wird immer rasanter, Konsequenzen gibt es trotz des anhaltenden Negativtrends aber (noch) nicht.

Obwohl die Zebras mit 0:2 gegen Greuther Fürth verloren und damit im fünften Spiel im Jahr 2012 die fünfte Pleite kassierten, halten die Verantwortlichen an Oliver Reck fest. Sportdirektor Ivica Grlic, der am Freitag und Samstag das Wort in der Kabine ergriff, erklärte: „Die Aussagen der Spieler zeugen von einem absoluten Vertrauen zu Oliver. Wir nehmen die Mannschaft jetzt in die Pflicht, diesen Worten auch Taten folgen zu lassen.“

Reck darf also bleiben. Zumindest bis zum Auswärtsspiel am Freitag bei Union Berlin. Grlic: „Wir erwarten, dass die Spieler dort und in den nächsten Wochen genauso engagiert sind wie gegen Fürth. Nur so können wir den Klassenerhalt schaffen.“

Büskens "entschuldigt" sich bei Reck

Gegen den Spitzenreiter war nach den desolaten Vorstellungen in Rostock und Dresden sowie gegen St. Pauli erstmals zu erkennen, dass sich das Team gegen den drohenden Untergang stemmt. Duisburg zeigte eine beherzte Vorstellung, war phasenweise ebenbürtig. Das war allerdings nicht nur der verbesserten Leistung, sondern vor allem dem schwachen Auftritt des Favoriten geschuldet. Nicht umsonst sprach Mike Büskens von einem „dreckigen Sieg“, für den er sich bei seinem guten Freund Reck fast entschuldigte.


Und deshalb war die Szenerie nach dem Abpfiff auch grotesk. Der MSV verlor und hatte nach 320 Minuten immer noch kein Tor erzielt, doch die Fans feierten ihre Mannschaft und Reck, obwohl sich die Situation im Abstiegskampf verschärfte. Roland Kentsch und Grlic ließen sich beeindrucken. Trotz ihrer klaren Vorgabe, dass gegen Fürth nur ein Sieg zählt, rückten sie von ihrem Ultimatum für Reck ab.

Schnelle Entscheidung

Und das in der selben Schallgeschwindigkeit wie der MSV in der Tabelle nach unten schießt. Hatte sich die Entlassung von Milan Sasic nach dem Pokalaus in Kiel noch über zwei Tage gestreckt, wollten Grlic und Co. jetzt zügig Klarheit schaffen. Direkt nach der Pressekonferenz zogen sich die Verantwortlichen in die Vorstandsloge zur Beratung zurück. Knapp 60 Minuten später fiel bereits die Entscheidung pro Reck. Grlic, der eine ähnliche Situation bereits schon einmal in Aachen erlebte, berichtete: „Wir haben das Gefühl, dass unsere Botschaft endlich bei der Mannschaft angekommen ist. Jetzt liegt es beim Team, unser Ziel zu erreichen.“

Reck will seine überraschende Chance nutzen. Mit geballter Faust machte er pathetisch klar: „Ich bin als Kämpfer geboren und sterbe als Kämpfer. Hätten wir die Leistung gegen Fürth auch in den letzten drei Spielen gezeigt, hätten wir nur eine Partie verloren.“ Doch der Konjunktiv bringt ihm und den Zebras auch keine Punkte.

Feuerwehrmann oder nachhaltige Lösung?

Folglich wird sich die Situation in Duisburg kaum verändern. Grlic wird auch die kommenden Tage dazu nutzen, weitere Gespräche mit einem Nachfolger zu führen. Doch seine Aufgabe gestaltet sich schwierig. denn in der Chefetage des MSV wird das Anforderungsprofil des Neuen kontrovers diskutiert. Der Wunsch: Er soll nicht so hart wie Sasic, aber auch nicht so kumpelhaft wie Reck sein. Eine einheitliche Meinung gibt es dabei allerdings nicht. Außerdem steht eine Kardinalsfrage im Raum: Braucht der MSV einen Feuerwehrmann, oder soll ein nachhaltiger Impuls über die Saison hinaus gesetzt werden? Dies könnte auch ein Grund gewesen sein, warum Reck bleiben darf, denn damit gewinnt die Führungsriege, die sich geschlossen hinter den neuen Trainer stellen will, Zeit, sich zu einigen.

Die Hoffnung der Verantwortlichen bis zu einer Entscheidung ist, dass die Mannschaft die Spekulationen mit einem Dreier in Berlin beendet. Einzigartiger MSV.

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