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Jonas hat die Nase vorn

VfL: Funkel sucht neuen Innenverteidiger
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Jonas – wer? – witzelte die Boulevard-Presse zu Wochenbeginn. Und ganz ehrlich: Der 21-Jährige Jonas Acquistapace ist für viele VfLer völlig unbekannt.

Dabei kickt der Innenverteidiger, der aus dem älteren A-Junioren-Jahrgang von Rot-Weiss Ahlen zum VfL wechselte, jetzt schon im vierten Jahr an der Castroper Straße.

Weil es nach dem Fortgang von Mergim Mavraj im Januar, der schweren Verletzung von Patrick Fabian vor wenigen Wochen und der Gelb-Roten Karte für Anthar Yahia am vergangenen Freitag in Ingolstadt in der Innenverteidigung an allen Ecken und Enden zwickt, könnte der Vertragsamateur, der noch einen Kontrakt bis zum Sommer 2012 besitzt, plötzlich am Donnerstagabend neben Routinier Marcel Maltritz in der Innenverteidigung stehen. Acquistapace: „Der Trainer hat angedeutet, dass er mit dem Gedanken spielt.“


Der gebürtige Hammer hat sich mit seinen 21 Jahren bei den Profis längst Respekt verschafft. Sein möglicher Nebenmann Marcel Maltritz: „Ich hätte überhaupt keine Bedenken, neben ihm zu spielen.“

Acquistapace bewies schon in einigen Testeinsätzen bei den Profis sein Potenzial. Er verfügt über ein ausgeprägtes Kopfballspiel, eine gute Grundschnelligkeit und ist beidfüßig. Funkel testete ihn über 90 Minuten gegen Bayer Leverkusen, eine Halbzeit lang in Zürich und auch zuletzt gegen Rot-Weiss Essen – und war zufrieden. Trainer Funkel: „Gegen ihn spricht, dass er noch nicht so viel Erfahrung hat, aber die muss er ja auch irgendwann einmal machen. Und gerade in diesem Bereich haben wir in der laufenden Saison mit unseren Youngstern Matthias Ostrzolek, Kevin Vogt, Marc Rzatkowski oder Mirkan Aydin sehr gute Erfahrungen gemacht. Sie haben alle ihren Mann gestanden, das ermutigt mich, Jonas vielleicht doch spielen zu lassen.“

"Ich lasse mich nicht verrückt machen"

Der „Betroffene“ geht das ganz cool an. „Ich bin nicht nervös und wenn ich spielen darf, freue ich mich natürlich. Sicherlich sind ein paar Zuschauer mehr im Stadion als sonst, aber dadurch lasse ich mich nicht verrückt machen.“ Außerdem hat der Wahl-Bochumer mit Paderborn noch eine alte Rechnung offen. Im Vorfeld der Partie ging ihm eine Saison aus der B-Jugend-Zeit nicht aus dem Kopf. „Wir kämpften damals im jüngeren B-Jugend-Jahrgang gegen Paderborn um den Aufstieg in die Westfalenliga. Wir hatten zeitweise elf Punkte Vorsprung, verloren dann zwischenzeitlich in Paderborn und hatten am Ende sogar fünf Punkte Rückstand.“

Doch das ist Vergangenheit, am Donnerstag möchte Acquistapace nicht nur seine Zweitliga-Premiere feiern, sondern auch mit einem Dreier die Heimreise antreten. Für ihn spricht, dass Funkel wohl kaum das Mittelfeld mit Christoph Dabrowski, Andreas Johansson und Vogt auseinanderreißen und Letzteren in die Innenverteidigung zurückzieht. Funkel: „Kevin Vogt hat sicher inzwischen reichlich Zweitliga-Erfahrung gesammelt, doch die Position in der Innenverteidigung hat er nur in Ausnahmen ausgeführt, deshalb glaube ich nicht, dass ich Kevin zurückziehe.“ Käme Acquistapace in Paderborn tatsächlich zum Einsatz, dann nähme die Liste der Eigengewächse im 18er Kader eine fast sensationell anmutende Länge an. Mit Andreas Luthe, Matthias Ostrzolek, Kevin Vogt, Mirkan Aydin, Slawo Freier, Giovanni Federico, Marc Rzatkowski und Acquistapace stünden nicht weniger als acht Spieler im Aufgebot, die schon im Nachwuchsbereich das VfL-Trikot getragen haben.

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