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VfL: Mimoun Azaouagh
Vom Giftzwerg zum Musterprofi

VfL: Azaouagh - Vom Giftzwerg zum Musterprofis
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Als Mimoun Azaouagh zu Beginn des Jahres wieder zum Profikader stieß, da wollte er einfach nicht mehr über das verkorkste Fußballjahr 2010 reden.

Der Mittelfeldspieler, der beim Hallenturnier in der Frankfurter Ballsporthalle wieder seine ersten Schritte im Profitrikot absolvierte, bat um Verständnis: „Ich blicke nicht mehr zurück.“ Und dann überrascht er die Medienvertreter mit einer klugen, durchaus sympathischen Aussage: „Viele haben geglaubt, dass ich weg vom Fenster war, aber ich habe nur Anlauf genommen.“

Dreieinhalb Wochen sind seitdem vergangen. Und der bemerkenswerten Aussage hat der quirlige Mittelfeldspieler Taten folgen lassen. Friedhelm Funkel bringt es auf den Punkt: „Er arbeitet unglaublich gut mit. Er ist sehr hilfsbereit gegenüber unseren jungen Spielern. Es ist für mich eine große Freude mit ihm zusammen zu arbeiten.“ In der Tat scheint Azaouagh innerhalb weniger Monate einen erstaunlichen Wandel vollzogen zu haben. Präsentierte er sich nach dem Abstieg einmal mehr als Giftzwerg, der sich auch nicht scheute, während einer Trainingseinheit dem ein oder anderen Führungsspieler „an die Gurgel“ zu gehen, so erleben Trainer, Mannschaft und Fans einen geläuterten Azaouagh. So stellte der derzeit verletzte Slawo Freier fest: „Er ist viel ruhiger und ausgeglichener geworden. Prima, wie er sich für die Mannschaft einbringt.“ Azaouagh ist mit Bravour ein halbes Jahr lang durch das Stahlbad Regionalliga gegangen und hat sich in der zweiten Mannschaft so eingebracht, dass es seinen größten Kritikern die Sprache verschlug.


Funkel, der in diesen Monaten immer ein Auge Richtung Azaouagh riskierte, hat seine Einstellung bewundert, was letztlich zum Comeback bei den Profis führte. Funkel: „Wie er sich bei der U23 verhalten hat, das verdient größten Respekt. Immer wenn ich zugeschaut habe, war er der beste Spieler. Das ist nicht gerade selbstverständlich.“

Bei soviel Lob bleibt Azaouagh bescheiden: „Trainer Nico Michaty hat mir sein Vertrauen geschenkt. Ich habe es zurückgegeben.“ Und so trumpfte Azaouagh sowohl in München als auch gegen die Defensivkünstler aus Aue prächtig auf und wurde nimmermüde gegen die Betonabwehr aus dem Erzgebirge anzurennen. Eine starke Vorstellung, die Hoffnung auf mehr macht. Derweil setzt der Betroffene seine Entwicklung zum Musterprofi außerhalb des Rasens weiter fort. Nach dem Schlusspfiff gegen Aue sprach er nicht mit einem Wort über seine eigene Leistung, sondern stellte fest: „Wir waren auf dieses Geduldsspiel vom Trainer bestens vorbereitet. Ich denke, die Mannschaft hat ein pauschales Lob verdient. Es ist einfach sensationell wie alle mit nach hinten gearbeitet haben. Wir haben keine Chancen zugelassen. Wir funktionieren als Mannschaft derzeit fast schon perfekt.“ Und das Gute, Azaouagh funktioniert wieder für den VfL.

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